Der Bundesverband deutscher Banken rät zur Einführung gemeinsamer Euro-Staatsanleihen. Harte Bedingungen und Befristung unerlässlich.

Berlin. Im Kampf gegen die europäische Schuldenkrise befürworten die privaten Banken in Deutschland die Ausgabe gemeinsamer Anleihen aller Euro-Länder. Die Unsicherheit an den Märkten gebe Anlass zu neuen Lösungen. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) gab am Montag in seinem Monatsbericht bekannt, es müsse „auch über den zeitlich strikt befristeten Einsatz von Euro-Bonds nachgedacht werden“. Allerdings müssten „harte Bedingungen an solche Euro-Bond-Emissionen geknüpft werden, um Fehlanreize für hoch verschuldete Staaten zu begrenzen“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt Euro-Bonds strikt ab . Im Gegensatz zu Sorgenkindern wie Portugal und Spanien kann sich Deutschland zu günstigen Konditionen Geld am Kapitalmarkt leihen. Der Euro-Bond wäre für die deutschen Steuerzahler erheblich teurer, weil Deutschland seinen Zinsvorteil in einer gemeinsamen Anleihe mit den Schuldensündern verlieren würde. Über jährliche Mehrkosten von 17 Milliarden Euro wird spekuliert. Portugal & Co würden dagegen viel sparen, weil sie zu günstigeren Konditionen an frisches Geld kämen.

Der Bankenverband rechnet wie die meisten Institute im zu Ende gehenden Jahr mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von gut 3,5 Prozent. Für 2011 wird ein Plus von 2,3 Prozent erwartet. Die Binnennachfrage werde dann neben den Exporten zum zweiten Standbein des Aufschwungs. Die steigende Beschäftigung und höhere Lohnabschlüsse dürften den Konsum beflügeln, während die Unternehmen angesichts der hohen Auslastung mehr investieren dürften. Größtes Risiko für den Aufschwung bleibe die Schuldenkrise in der Euro-Zone.