Es geht um eine angeblich ausstehende Zahlung von 800.000 Euro. Die HSH Nordbank hatte ihrerseits Strafanzeige gegen unbekannt gestellt.
Hamburg. Die umstrittene Sicherheitsfirma Prevent hat die HSH Nordbank verklagt. Das Unternehmen habe vor geraumer Zeit Klage auf die ausstehende Zahlung von 800.000 Euro eingereicht, sagte ein Sprecher und bestätigte einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Sonnabendausgabe).„Wenn einer geschädigt worden ist, dann ist es die Prevent AG.“
Die affärengeschüttelte HSH Nordbank, deren Hauptanteilseigner Hamburg und Schleswig-Holstein sind, verteidigte sich dagegen. „Die Prüfungsgesellschaft KPMG ist im Zusammenhang mit Zahlungen an Prevent auf Ungereimtheiten gestoßen“, sagte eine Sprecherin am Sonnabend. Das Institut habe die Zahlungen an Prevent – dazu gehören auch die 800.000 Euro an offenen Rechnungen – gestoppt und Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Dabei geht es möglicherweise um den Verdacht der Untreue und der Bestechung.
Hintergrund ist eine Affäre mit dem Code-Namen Shisha. In einem millionenschweren Rechtsstreit mit einem türkischen Reeder hatte die HSH Nordbank Prevent eingeschaltet, damit die Firma politische und wirtschaftliche Lobbyarbeit leiste. Bei einem zwischenzeitlich positiven Urteil erhielt Prevent laut Bank mehr als drei Millionen Euro Erfolgsprämie. Doch nach mehreren Instanzen verlor das Geldinstitut schließlich den Prozess. Nun will sie das gezahlte Honorar zurückhaben. Wie die "Süddeutsche Zeitung“ weiter berichtete, soll als Vermittler zwischen der HSH Nordbank und der Reederei der ehemalige türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz agiert und dafür Honorare kassiert haben. Der Prevent-Sprecher sagte dagegen, Yilmaz habe von niemandem Geld bekommen.Yilmaz sei selbst Gesellschafter von Prevent.