Bis zu zwei Metern groß uns sperrig: Der Transport eines Weihnachtsbaums ist schwierig – und kann teuer werden.

Mehr als die Hälfte der in Deutschland verkauften Christbäume ist zwischen 1,40 und 2 Metern groß, sagen Statistiken. Immerhin jeder Fünfte stellt sich einen Baum mit bis zu 2,60 Metern ins Wohnzimmer. Dabei stellt sich alljährlich die Frage: Wie schafft man das sperrige Grün sicher nach Hause? Dr. Stefan Lohmöller, Fachbereichsleiter Kraft der Allianz Versicherungs-AG beantwortet Fragen:

Wie wird das gute Stück meistens Heim gebracht?

„Laut einer Allianz Umfrage transportieren 58 Prozent der Befragten den Weihnachtsbaum im oder auf dem Auto. Nur acht Prozent befördern ihn mit einem Anhänger oder einer anderen Spezialvorrichtung. Wer aber den Baum im oder auf dem Auto irgendwie verstaut, riskiert nicht nur den Verstoß gegen Verkehrsregeln, sondern kann auch sich und andere gefährden“, weiß der Allianz Experte.

Lauern Gefahren beim Transport?

„Ja, wenn ein Gegenstand vom Dach fällt, sind andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Zwar ist dies laut der Umfrage nur einem Prozent der Deutschen bisher passiert, absolut gesehen handelt es sich dabei aber um immerhin einige Tausend heruntergefallene Bäume, die den Straßenverkehr behindert haben,“ so Lohmöller.

Was passiert, wenn sich der Baum selbständig macht?

„Das kann teuer werden: Bei unzureichender Sicherung der Ladung wird ein Verwarnungsgeld von bis zu 35 Euro fällig. Bei der Gefährdung von Verkehrsteilnehmern steht ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro plus drei Punkte in Flensburg an“, erklärt Stefan Lohmöller.

Wie ist die Haftung bei Schäden beim Transport geregelt?

„Fällt der Weihnachtsbaum während der Fahrt vom Dach und kommt dadurch jemand zu Schaden, tritt die Kfz-Haftpflichtversicherung ein. Diese leistet auch, wenn sich der Schaden beim Be- oder Entladen des Weihnachtsbaums ereignet. Wird das eigene Fahrzeug beschädigt, kommt hierfür die Vollkaskoversicherung auf“, erläutert Stefan Lohmöller, Versicherungsexperte der Allianz Versicherungs-AG.

Welche Transportmöglichkeit ist sicherer?

„Neben der Nutzung entsprechender Dachträger ist es natürlich sicherer, seinen Baum zu Fuß nach Hause zu bringen. Immerhin 15 Prozent der Befragten wählen diese Variante. Doch auch hier bleibt es nicht aus, dass parkende Autos Kratzer abbekommen oder Fußgänger verletzt werden. Um auch in diesen Fällen abgesichert zu sein, ist es wichtig, neben der obligatorischen Kfz-Haftpflichtversicherung auch eine Privat-Haftpflichtversicherung zu haben“, empfiehlt Lohmöller.

Muss ich mir Sorgen machen oder gibt es eine gute Alternative?

„Es gibt trotzdem wenig Grund, sich die Vorweihnachtszeit durch den Transport des Christbaums verderben zu lassen. Den meisten Bundesbürgern ist bei Beachtung der erforderlichen Sorgfalt beim Weihnachtsbaum-Transport noch nie etwas passiert,“ so Lohmöller. „Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, der macht es wie bereits sechs Prozent der Deutschen und lässt sich das gute Stück direkt ins Wohnzimmer liefern.“

Haben Sie noch Tipps zum sicheren Transport von Weihnachtsbäumen?

„Ja, folgende Punkte sollten Sie unbedingt beachten, damit der Freude an dem grünen Tannenwerk nichts mehr im Wege steht:

• Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist die Ladung so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen kann

• Durch die Beladung des Fahrzeugs dürfen weder die Sicht noch die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt werden

• Kennzeichen, Scheinwerfer, Blinker und Rückleuchten dürfen nicht verdeckt werden

• Schlecht erkennbare Gegenstände dürfen seitlich nicht über die Fahrzeugbreite hinausragen

• Wenn der Platz im Fahrzeuginnenraum für den Transport nicht ausreicht, ist es besser, einen Dachträger zu nutzen (kann gegebenenfalls ausgeliehen werden). Auch darauf muss der Baum sicher befestigt werden. Dünne Schnüre reichen hierzu in der Regel nicht aus

• Da durch den Fahrtwind beträchtliche Kräfte auf die Dachladung wirken, ist zusätzlich eine vorsichtige Fahrweise ratsam

• Ragt der Weihnachtsbaum mehr als einen Meter über das Heck hinaus, muss ein rotes Warntuch mit einer Größe von mind. 30 mal 30 cm am hinteren Ende angebracht sein“ klärt Allianz Experte Stefan Lohmöller abschließend auf und wünscht in diesem Sinne eine unfallfreie gute Fahrt sowie eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.

Quelle: Welt Online