Anleger haben neues Vertrauen in die Gemeinschaftswährung
Hamburg. Die europäische Gemeinschaftswährung hat sich überraschend schnell von ihrer bisher schwersten Krise erholt. Zwei Monate nach seinem Tiefpunkt notierte der Euro gestern bei 1,3206 Dollar und damit deutlich höher als bei der Verabschiedung des 750 Milliarden Euro schweren Rettungspakets für Eurostaaten in Not am 9. Mai. Das Tief war am 6. Juni mit 1,1877 Dollar erreicht worden.
"Die schlimmsten Befürchtungen haben sich nicht erfüllt, die Auflösung der Euro-Zone ist kein Thema mehr", sagt Jochen Intelmann, Chefvolkswirt der Hamburger Sparkasse. Zusätzlich sorgten die ehrgeizigen Sparprogramme in Spanien, Portugal und Griechenland sowie die guten Konjunkturdaten in Europa für Entspannung. "Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird Deutschland beim Wachstum eine Zwei vor dem Komma haben", sagt Intelmann. "Das ist viel besser, als man sich noch vor Wochen vorstellen konnte."
Die Stärke des Euro ist aber nicht nur eigenen Anstrengungen geschuldet. Seit Juni steht der Dollar unter Druck, weil Anleger zweifeln, dass der Aufschwung in den USA anhalten wird. Doch einen weiteren Höhenflug des Euro erwarten Experten nicht. Ende des Jahres sieht ihn die Commerzbank bei 1,28 Dollar.