Moody's hat die Kreditwürdigkeit von 28 spanischen Banken herabgestuft, da die Finanzlage der spanischen Regierung immer schlechter wird.
New York. Die US-Ratingagentur Moody's hat angesichts der angespannten Finanzlage Spaniens die Kreditwürdigkeit 28 spanischer Banken herabgestuft. Das Rating für die Geldhäuser sei um eine bis vier Stufen gesenkt worden, teilte die Ratingagentur am Montag mit. Sie begründete den Schritt mit der schlechter werdenden Finanzlage der spanischen Regierung. Zudem seien die Banken anfällig für Verluste infolge der geplatzten Immobilienblase des Landes.
Moody's erklärte, die Senkung des Ratings für die Banken gehe auf die Herabstufung der Bonität Spaniens durch die Ratingagentur vor knapp zwei Wochen zurück. Damals hatte Moody's die Kreditwürdigkeit des Landes von A3 auf Baa3 herabgestuft – das ist nur noch eine Stufe über Ramschstatus.
Die spanische Regierung hatte zuvor am Montag die EU formell um Rettungskredite für den angeschlagenen Bankensektor des Landes gebeten. Genauere Angaben zum Umfang des erbetenen Rettungspakets sollen aber erst in zwei Wochen erfolgen, wie die Regierung auf ihrer Internetseite schrieb. Die zu beantragende Summe werde aber ausreichen, „um den Kapitalbedarf zu decken und eine zusätzliche Marge als Sicherheit beinhalten – bis zum Maximum von 100 Milliarden Euro“, kündigte Wirtschaftsminister Luis de Guindos in dem Antrag an Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker an.
Die Unsicherheit über den genauen Umfang des Rettungspakets hatte am Montag Verluste an den Börsen in Europa und den USA zur Folge. Zudem stiegen die Kosten, zu denen sich Spanien Geld leihen konnte. Das Land leidet an den Folgen einer geplatzten Immobilienblase, die Familien und Banken erschüttert hat. Zudem kämpft die viertgrößte Wirtschaft in der Eurozone gegen eine Arbeitslosenquote von knapp 25 Prozent.
Trotz der jüngsten Herabstufung der Banken äußerte sich Moody's am Montag ermutigt durch die umfassenden Maßnahmen, die Spanien zur Unterstützung seiner Banken angekündigt hat.