Steigende Preise für Benzin oder für Strom in Deutschland ärgern Millionen Energieverbraucher. Der Trend ist nicht aufzuhalten, denn Energierohstoffe und die Aufnahmefähigkeit der Atmosphäre für klimarelevante Gase sind begrenzt. Und der globale Energieverbrauch steigt rasant.
Diese Entwicklung allerdings beschleunigt auch den Umstieg auf erneuerbare Energien und auf eine neue Infrastruktur für die Energieversorgung. Keine andere Volkswirtschaft profitiert davon derart stark wie die deutsche. Nirgends sonst gibt es eine solche Dichte von Spezialunternehmen für Energie-, Übertragungs- und Speichertechnologie wie hierzulande. Der Niedergang der deutschen Solarbranche nach einem kurzen, heftigen Boom beweist keineswegs das Gegenteil. Er zeigt lediglich, dass marktwirtschaftliche Mechanismen die Fehlentwicklungen von Subventionen letztlich gnadenlos korrigieren.
Auch die Windkraftindustrie, an Land wie auf dem Meer, wird von Subventionen gestützt. Auch sie wird in absehbarer Zeit ohne gesetzlich verfügte Stütze auskommen müssen. Das wird auch geschehen: Die deutsche Wirtschaft in ihrer ganzen Breite hat sich mittlerweile auf den Umbau der Energieversorgung eingestellt. Der Weltkonzern Siemens hat sich aus dem Geschäft mit der Atomkraft verabschiedet und baut seine Präsenz bei den erneuerbaren Energien massiv aus - vor allem auch in Hamburg.
Industriell beginnt in dieser Zeit eine neue Ära. Sie wird unser Wirtschafts- und Alltagsleben prägen. Stärker als die Entwicklung der Benzinpreise. Vor allem aber positiv.