Trotz guter Werbeumsätze sank das Ergebnis für 2011 um sieben Prozent. Langfristig soll der Konzern breiter aufgestellt und internationaler werden.

Berlin/Gütersloh. Europas größter Medienkonzern Bertelsmann will sein Geschäft in Schwellenländern ausbauen. „Bertelsmann soll wachstumsstärker, digitaler, breiter aufgestellt und internationaler werden“, sagte der neue Vorstandschef Thomas Rabe am Mittwoch in Berlin. Er kündigte einen „langfristigen Konzernumbau“ an. Bisher mache das Medienunternehmen 80 Prozent des Umsatzes in Europa, „einer Region, die auch längerfristig nicht stark wachsen wird“. Bertelsmann betrachtet China, Indien und Südamerika als Wachstumsregionen. Zugleich sieht Rabe großes Potenzial in digitalen Angeboten wie E-Books und Videoplattformen. Auch das Musikrechte-Management und das Dienstleistergeschäft sollen im Fokus der Wachstumsstrategie stehen.

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Das Konzernergebnis der Bertelsmann AG sank trotz guter Werbeumsätze im vergangenen Jahr von 656 Millionen Euro auf 612 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von etwa 7 Prozent. Grund dafür waren unter anderem schwache Zahlen bei Teilen der Drucksparte. Der Umsatz wuchs um 2 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro. Zu dem Medienriesen gehören die RTL Group, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, die Verlagsgruppe Random House und der Ousourcing-Dienstleister Arvato. Bertelsmann startete mit Rabe in das Geschäftsjahr 2012. Er trat zum 1. Januar die Nachfolge von Hartmut Ostrowski an, der im Herbst seinen Rückzug angekündigt hatte.