Stiftung Warentest soll Finanzprodukte prüfen und eine Art TÜV entwickeln. Koalition stellt dafür 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Berlin. Mehr Transparenz und Schutz für Anleger: Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) wertete am Montag die Beschlüsse des Koalitionsausschusses zum Schutz der Konsumenten vor falscher Beratung und ungeeigneten Finanzprodukten als ein starkes Signal für den Verbraucherschutz.
Die Koalition hatte am Sonntagabend beschlossen, Verbraucher in Zukunft besser vor riskanten Finanzprodukten zu schützen. Dazu soll die Stiftung Warentest künftig im Auftrag des Staates Finanzprodukte prüfen und bewerten. Die Organisation soll 1,5 Millionen Euro pro Jahr und mehr Personal erhalten und eine Art TÜV für Finanzprodukte entwickeln. Darauf verständigten sich die Koalitionsspitzen bei ihrem Treffen in Berlin.
In ihrem nach der Wahl 2009 beschlossenen Koalitionsvertrag hatten sich CDU, CSU und FDP zu mehr Transparenz bei Finanzprodukten bekannt. Darin heißt es: „Wir prüfen die Einrichtung einer unabhängigen Stiftung für Finanzprodukte nach dem Muster der Stiftung Warentest.“
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Die Stiftung Warentest ist seit 1964 eine der renommiertesten Verbraucherschutzorganisationen in Deutschland. Sie finanziert sich vor allem durch den Verkauf ihrer Test-Hefte, wird aber auch mit Steuermitteln unterstützt.
Künftig sollen Verbraucher anhand von Anlage-Kategorien Risiken und Chancen von Finanzprodukten besser einschätzen können. Auch soll die Stiftung kontrollieren, ob Banken vorgeschriebene Informationspflichten tatsächlich einhalten. (dpa/dapd/abendblatt.de)