Ein neues Bezahlmodell soll für mehr Sicherheit beim Online-Auktionshaus sorgen. Beim Erwerb von Waren in Deutschland und Österreich bezahlt der Käufer direkt an Ebay. Das Unternehmen fordert nach Eingang des Geldes den Verkäufer zum Versand auf und leitet das Geld weiter.

Berlin. Ersteigert, bezahlt, Ware nicht bekommen, Geld weg - vor diesem Risiko will Ebay Käufer künftig schützen. Ab Sommer soll dafür das Bezahlsystem bei dem Online-Auktionshaus umgestellt werden, wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte. Beim Erwerb von Waren in Deutschland und Österreich bezahlt der Käufer dann direkt an Ebay. Das Unternehmen fordert nach Eingang des Geldes den Verkäufer zum Versand auf und leitet das Geld weiter. Erhält der Käufer den Artikel nicht oder ist dieser wesentlich anders als beschrieben, bekommt er sein Geld zurück.

Bislang ist das, je nach Bezahlmethode, oft anders. Immer wieder kommt es vor, dass Verkäufer trotz geleisteter Zahlung nicht liefern. Abhilfe schaffen hier Systeme wie Paypal. Diese Sicherheit soll es für den Käufer nun unabhängig von der Art der Bezahlung geben, die er wählt. Bei Befragungen habe sich gezeigt, dass gerade die Kunden im deutschsprachigen Raum sehr großen Wert auf Sicherheit legten, sagte eine Sprecherin. Das System wird demnach hierzulande weltweit erstmals eingeführt.

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Bezahlen sollen dies die Verkäufer. Nach der Einführung werde man die Verkaufsprovision um zwei Prozentpunkte erhöhen, sagte die Sprecherin. Die Umstellung gilt sowohl für institutionelle als auch für Privatverkäufer und betrifft alle Waren, die auf den Marktplätzen für Deutschland und Österreich eingestellt werden, unabhängig davon, wo der Verkäufer sitzt.

Ebay macht mit dem Systemwechsel ein Stück weit seine eigene Tochter Paypal überflüssig, da diese künftig den Vorteil des Käuferschutzes verliert. Die Sprecherin betonte aber, dass ein Kauf mit Paypal schneller abgewickelt werden könne. Der Verkäufer könne dann sofort über den Zahlungseingang informiert und zum Versand aufgefordert werden.

Beim Bundesverband der Verbraucherzentralen wurde die Ankündigung positiv aufgenommen. Auf den ersten Blick sehe es danach aus, als würden beiden Seiten von der Methode profitieren, da diese ihnen Sicherheit biete, sagte eine Sprecherin. Der Bedarf danach ist offenbar vorhanden: Konkret auf Ebay heruntergebrochene Zahlen hat das Bundeskriminalamt zwar nicht. Betrug im Internet sei inzwischen aber zu einem Massenphänomen geworden, hieß es.