Die EU-Experten senken den Ausblick für die 17 Euro-Länder und erwarten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent.

Brüssel. Die Euro-Zone rutscht laut einer am Donnerstag vorgestellten Konjunkturprognose der EU-Kommission in die Rezession. Den Berechnungen zufolge schrumpft die Wirtschaft in den 17 Euro-Ländern im laufenden Jahr um 0,3 Prozent. Die Brüsseler Experten korrigierten ihren Ausblick deutlich nach unten. Im Herbst hatten sie noch mit einem Minimalwachstum von 0,5 Prozent für 2012 gerechnet.

Es sind vor allem Griechenland und Portugal, die die Währungsunion in die Rezession ziehen. Für Hellas prognostiziert die EU ein Minus von 4,4 Prozent, nach einem Einbruch von 6,8 Prozent in 2011. In Lissabon verschärft sich die Lage: Nach einem Minus von 1,5 Prozent rechnet die Kommission für das laufende Jahr mit einem Negativwachstum von 3,3 Prozent.

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Düster ist auch die Entwicklung in Italien, dort kippt die Konjunktur von plus 0,2 Prozent im vergangenen auf minus 1,3 Prozent im laufenden Jahr. Die gleiche Tendenz in Spanien: Dort rauscht die Konjunktur mit einem Prozent ins Minus.

Deutschland wird der Prognose zufolge seine Rolle als Konjunkturlokomotive nicht mehr so stark spielen können, weil sich das Wachstum von drei Prozent auf 0,6 Prozent stark verlangsamt. Allerdings weisen in der Eurozone nur die Slowakei und Estland mit 1,2 Prozent im laufenden Jahr ein größeres Wachstum als Deutschland auf.

Währungskommissar Olli Rehn war dennoch um Optimismus bemüht. „Obwohl die Konjunktur stagniert sehen wir Zeichen der Stabilisierung“, erklärte er. So sei der Druck an den Finanzmärkten geringer geworden. Zudem seien die Bedingungen für eine Rückkehr zum Wachstum geschaffen worden. „Wenn wir entschlossen handeln, können wir die Kurve kriegen“, sagte Rehn. (dapd/abendblatt.de)