Die milliardenschwere Motorola-Übernahme durch Google ist rechtens. Das bestätigten die EU-Kommision und das US-Justizministerium.

Brüssel. Google hat einen wichtigen Schritt zur Übernahme des Handyherstellers Motorola Mobility getan. Die Wettbewerbshüter in Europa und den USA gaben am Montag grünes Licht für den 12,5 Milliarden Dollar (9,4 Milliarden Euro) schweren Deal, der für den Internetgiganten das umfangreichste Geschäft in den 13 Jahren seines Bestehens wäre.

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Die positiven Bescheide aus Brüssel und Washington bedeuten, dass Google nun nur noch Regulierungshürden in China, Taiwan und Israel überwinden muss, bevor es die Kontrolle über Motorola Mobility übernehmen und seinen Geschäftsbereich auf die Herstellung von Telefonen, Tablet-PCs und möglicherweise noch weiteren Geräten ausdehnen kann. Größter noch verbleibender Stolperstein für Google ist die Zustimmung der chinesischen Regierung. Das Verhältnis zwischen dem Internetkonzern und Peking ist angespannt, seit das Unternehmen chinesischen Hackern vor zwei Jahren vorwarf, in seine Rechner eingebrochen zu haben.

Keine kartellrechtlichen Bedenken

EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia sagte am Montag in Brüssel, die Fusion werde genehmigt, „weil wir nach einer eingehenden Untersuchung zu dem Schluss gekommen sind, dass diese Übernahme keine wettbewerbsrechtlichen Probleme aufwirft“. Die Marktsituation bei Betriebssystemen und Patenten für Smartphones und Tablets werde durch die Fusion nicht erheblich verändert. So bestehe keine Gefahr, dass Google andere Hersteller nach einer Übernahme von einer Nutzung seines populären Betriebssystems „Android“ abhalten wolle. Gleichwohl werde die EU-Kommission das Verhalten aller Marktteilnehmer weiter aufmerksam verfolgen, sagte Almunia weiter.

Das US-Justizministerium erklärte wenig später, eine sechsmonatige Überprüfung habe ergeben, dass durch den Zusammenschluss der Unternehmen der Wettbewerb auf dem Markt für Mobilfunkgeräte nicht gefährdet sei. Motorola Mobility entwickelt Smartphones und Tablets. Google, das weltweit größte Unternehmen für Internetsuchdienste und Suchmaschinenwerbung, hat mit „Android“ ein populäres Betriebssystem für mobile Geräte entwickelt. Google ist vor allem an den mehr als 17.000 Patenten interessiert, die Motorola Mobility hält – eine wichtige Waffe im Wettbewerb mit Apple, Microsoft und anderen Konkurrenten.

(dapd/abendblatt.de)