Wegen hoher Belastungen aus dem Ungarn-Geschäft zog die BayernLB bereits November 2011ihre Prognose zurück – Zahlen im April erwartet.
München. Die Steuerzahler werden erneut für die finanziell angeschlagene BayernLB einstehen müsssen – dieses Mal ist der Grund in Ungarn zu finden. Eine Abschreibung auf die ungarische Tochter MKB drückt die Bank in die roten Zahlen. Die Eigentümer von Genussscheinen und Halter von Stillen Einlagen müssen sich nach aktuellem Stand der Dinge am Verlust beteiligen, teilte die Bank, die zu 94 Prozent dem Freistaat Bayern gehört, am Donnerstag in München mit.
Eine genaue und verbindliche Aussage darüber könne erst Ende April 2012 getroffen werden. Die Bank sehe sich zu der Abschreibung veranlasst, weil die von der ungarischen Regierung eingeführten staatlichen Eingriffe „mit einer extrem hohen Bankenabgabe und dem jüngst verabschiedeten Fremdwährungswandlungsgesetz die Ertragsaussichten der MKB Bank spürbar einschränken“. Der zu erwartende Verlust bezieht sich auf die Bilanzierung nach dem Handelsgesetzbuch.
+++ BayernLB kassiert die Gesamtjahresprognose +++
+++ Das Aus der WestLB und die Baustelle der Landesbanken +++
Damit reißen die Probleme für die Landesbank nicht ab. In den Jahren 2008 und 2009 hatte die BayernLB wegen Fehlspekulationen auf dem US-Immobilienmarkt und des Desasters um den Fehlkauf der Hypo Alpe Adria Verluste von zusammen nahezu acht Milliarden Euro eingefahren. Nach der Rettung durch das Land Bayern im Jahr 2008 musste die Bank sich radikal verkleinern, zahlreiche Niederlassungen im Ausland schließen und tausende Stellen streichen.
Allein im vergangenen Jahr sank die Zahl der Mitarbeiter um rund 1000 auf knapp 11.000. Ihren größten Verlustbringer, die Hypo Alpe Adria, gab die Bank Ende 2009 notgedrungen an Österreich ab. (dpa/dapd/abendblatt.de)