Auf der Elektronikmesse CES zeigt der deutsche Autokonzern seine Arbeit an intelligenten Fahrzeugen, Einsatz von Google Maps geplant.
Las Vegas. Nach dem Willen von Dieter Zetsche, Daimler-Vorstandschef, soll die Daten-Wolke das Autofahren bald produktiver, unterhaltsamer und sicherer machen. Künftig sollten alle Fahrzeuge mit dem Internet und den anderen Verkehrsteilnehmern vernetzt sein und so „die nächste Stufe der Automobilität erreichen“, sagte der Manager auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas.
Dabei sei der Wagen weder ein Zubehör der Elektronik noch umgekehrt. Beides müsse zusammenwachsen, um das Auto zum „digitalen Begleiter“ zu machen, so Zetsche. Dann könne die neue Technik auch helfen, die Probleme der Mobilität wie Staus und Klimawandel in den Griff zu bekommen. „Wir glauben, dass die Vernetzung ein Schlüsselelement der Zukunft sein wird“, sagte der Daimler-Chef.
Die vernetzten Dienste könnten so etwa die Verbreitung von Elektroautos erleichtern, weil immer klar sei, wo die nächste Steckdose sei. Und wenn Autos Informationen über Verkehr und Straßenzustand teilten, könnten Staus und Unfälle vermieden werden.
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Technisch will Daimler daher vor allem den Datenaustausch der Autos mit dem Internet und untereinander vorantreiben. So kündigte Zetsche in Las Vegas den praktischen Start eines Feldversuchs gemeinsam mit BMW und Volkswagen in wenigen Wochen im Rhein-Main-Gebiet an. 200 Autos sollen sich dort dann 18 Monate lang gegenseitig etwa mit Daten über den Verkehr und den Straßenzustand versorgen.
Zudem verkündeten die Stuttgarter eine engere Kooperation mit dem Internetkonzern Google. Daimler könne damit künftig schon in der Entwicklungsphase auf die Schnittstellen neuer Google-Kartendienste zugreifen und diese so schneller ins Auto bringen, teilte Daimler mit. Zudem würde Google Maps für die Routen-Darstellung im Auto genutzt.
In der kommenden Mercedes-Generation soll zudem die ständige Verbindung zu Netzdiensten wie Navigation, E-Mail oder Social Media ausgebaut werden. Dafür kündigte Zetsche in Las Vegas den Marktstart des Mbrace-2-Systems mit dem neuen Modell des Cabrios SL an, das verschiedene Internetdienste im Auto über Mobilfunk zugänglich macht. Ein ähnliches System für Europa firmiert unter dem Namen MyCommand.
Zudem feilt der Stuttgarter Autokonzern auch weiter an neuen Benutzeroberflächen. So werde die Bedienung durch Sprache weiter verbessert und auch an der Steuerung durch Gesten arbeite der Konzern, sagte Zetsche.
Die schnellen Innovationen der Computertechnik mit den langen Entwicklungszyklen von Autos will Daimler dabei ebenfalls durch Vernetzung überbrücken. Weil das Auto ohnehin immer online ist, sollen Software oder Funktionen nach dem Willen der Ingenieure künftig einfach aus der „Cloud“ geladen werden. Das soll verhindern, dass das smarte Auto nach kurzer Zeit hoffnungslos veraltet ist. (dapd/abendblatt.de)