Zum Abschied von der CES kündigt Microsoft die von der Xbox bekannte Gestensteuerung Kinect ab Februar auch für den PC an.

Las Vegas. Den eigenen PC mit Gesten und Stimme steuern – ab Februar will Microsoft dies möglich mahcen. Die für die Spielekonsole Xbox entwickelte Kinect-Steuerung soll dann auch für den Computer verfügbar sein. Das kündigte Microsoft-Chef Steve Ballmer am Montag im Vorfeld der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas an. Im nächsten Jahr will der Software-Konzern allerdings nicht mehr in Las Vegas dabei sein.

Mit Kinect verfügt Microsoft über ein etabliertes und ausgereiftes System zur Sprach- und Bewegungssteuerung. Mehr als 18 Millionen der Kamera- und Mikrofon-Aufsätze seien bereits verkauft worden, sagte Ballmer. Das System erlaubt, Spiele oder Programme ohne Geräte zu bedienen. Solche neuartigen Benutzeroberflächen sind einer der zentralen Technik-Trends der diesjährigen CES.

+++ Brandheiß aus Las Vegas: Neue Tablet-Computer +++

Daneben will Microsoft ebenfalls im Februar eine Testversion seines neuen Betriebssystems Windows 8 sowie den dazugehörigen Online-Laden für Programme, sogenannte Apps, freischalten. Wann das neue Windows endgültig marktreif sein wird, ließ Ballmer aber offen.

Eine Präsentation des Entwicklungsstandes von Windows 8 zeigte erneut, wie stark das System mit seiner Aufteilung des Bildschirms in Programm-Kacheln optisch der Smartphone-Software Windows Phone 7 ähnelt. Das Programm wird zudem erstmals sowohl auf Chips von Intel als auch Prozessoren des Konkurrenten ARM laufen. Damit will sich Microsoft den boomenden Markt der Tablet-Rechner erschließen, der dem Konzern bisher weitgehend verschlossen war, da hier zumeist ARM-Rechenkerne verbaut werden.

Zugleich zeigte auch Ballmer kurz nach einer Veranstaltung des Handyherstellers Nokia ein neues Handy der Lumia-Serie auf Basis von Windows Phone 7 für den amerikanischen Markt. Vor allem für die angeschlagenen und zuletzt technisch zurückgefallenen Finnen hängt viel vom Erfolg ihrer der neuen Windows-Telefone ab.

Es war die vorerst letzte Microsoft-Präsentation auf der CES. Ab kommendem Jahr wird der Konzern aus Redmond im US-Staat Washington keinen eigenen Messestand in Las Vegas mehr haben und auch Ballmer wird nicht mehr sprechen. Das hatte das Unternehmen bereits im Dezember angekündigt.