BMW stehe heute besser da als vor drei Jahren. Trotz möglicher Konjunktureinbrüche hält man an geplanten Milliardeninvestitionen fest.

München. Der Autohersteller BMW fürchtet sich nicht vor einem möglichen Konjunkturabschwung. Man sei sowohl für eine sinkende Nachfrage als auch für weitere mögliche Konsequenzen der Euro-Krise gerüstet, heißt es aus Konzernkreisen. In der Süddeutschen Zeitung sagte der BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner: „Eine Krise wie 2008 könnten wir auch dank unserer Flexibilität relativ gut verarbeiten.“ Die Fabriken seien sehr flexibel, außerdem könne man einiges über Arbeitszeitkonten abfedern.

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Auch stehe der Münchner Autobauer heute insgesamt besser da als vor drei Jahren und verfüge über eine „junge Produktpalette und ein gutes Finanzpolster“. Eichiner rechne momentan „zwar mit einer wirtschaftlichen Abschwächung, nicht aber mit einer Rezession“. Aber: Die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmes hängt schon davon ab, ob und wie stark sich die Turbulenzen an den Finanzmärkten in der Realwirtschaft niederschlügen. In der vergangenen Wirtschaftskrise hatten alle Autobauer mit starken Einbußen zu kämpfen, vielfach auch mit roten Zahlen.

Dennoch: BMW will an den geplanten Milliarden-Investitionen festhalten, trotz aller konjunkturellen Gefahren. Der Audi – und Mercedes -Rivale will ausserdem künftig mehr Autos im Ausland produzieren. In den kommenden Wochen wird etwa abschließend über ein neues Werk in Brasilien entschieden werden. Weitere Standorte, etwa in Lateinamerika, Indien oder China würden geprüft. „Künftig werden wir natürlich mehr und mehr dort produzieren, wo das Wachstum stattfindet“, sagte Eichiner. Allerdings bekenne sich BMW auch zum Standort Deutschland und investiere hier allein in den Jahren 2011 und 2012 mehr als zwei Milliarden Euro.

Für dieses Jahr sei mit einem Marktwachstum von vier Prozent und im Premiummarkt von mehr als acht Prozent zu rechnen, sagte der Finanzchef. „Immer vorausgesetzt, dass es keine scharfe Rezession in Europa gibt.“ Als Wachstumstreiber blieben dann aber immer noch die USA und China.