Übernahme von Sunways. Auch Hamburger Firma Conergy sucht Anschluss in Asien
Hamburg/Konstanz. Das chinesische Solarunternehmen LDK Solar steigt bei dem Konstanzer Solarzellenhersteller Sunways ein und will die Firma komplett übernehmen. Über eine Kapitalerhöhung erwirbt eine Tochter von LDK Solar ein Drittel der Anteile. Anschließend wollen die Chinesen den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot zum Preis von 1,90 Euro je Aktie machen. Am Freitag lag der Schlusskurs der Sunways-Papiere bei 1,54 Euro. Sunways kämpft mit einem massiven Preisverfall bei Solarzellen und -modulen. Am größten Produktionsstandort der Firma in Arnstadt war es deshalb bereits 2011 zu Kurzarbeit gekommen.
Auch beim Hamburger Hersteller Conergy wird die Möglichkeit einer Übernahme durch einen chinesischen Wettbewerber diskutiert. Bei dem Solaranlagenbauer sind im vergangenen Jahr diverse Hedgefonds eingestiegen. Nur so konnte Conergy vor einer Pleite gerettet werden. Die Firma war hoch verschuldet. Ende 2010 hatten die Banken die Kreditlinie gekündigt. Die Hinweise, dass die neuen Inhaber, unter anderem York Capital und Alcosa, die Hamburger Firma wieder flottmachen und dann möglicherweise eng mit einem chinesischen Unternehmen zusammenarbeiten oder Conergy ganz verkaufen werden ist unter anderem durch die Zusammensetzung des Aufsichtsrats gedeckt. Der Aufsichtsratschef Philip Comberg war von 2007 bis 2009 Manager beim chinesischen Hersteller Solarfun Power. Die meisten deutschen Solarfirmen sind derzeit für Investoren zum Schnäppchenpreis zu haben. Die Conergy-Aktie notierte am Freitag bei 31 Cent.