Deutschland gehört zu den Ländern mit den meisten Solaranlagen. Weil der Staat jedes neue Projekt großzügig fördert, konnte sich die Branche beruhigt zurücklehnen. Doch nun schrumpfen die Subventionen. Und immer mehr chinesische Firmen drängen mit preisgünstigeren Anlagen auf den deutschen Markt. Die deutsche Branche steht vor dem Exodus. Die Billiganbieter gibt es zwar schon seit einigen Jahren, doch nun haben sie den deutschen Markt fest im Griff.

Mit Solon und Solar Millennium hat der Kampf um Marktanteile im vergangenen Jahr sogar zu ersten namhaften Pleiten geführt. Vor diesem Hintergrund könnte die Übernahme des inzwischen mit Verlusten arbeitenden Herstellers Sunways durch einen chinesischen Wettbewerber als positiv angesehen werden. Auch wenn die Hamburger Conergy unter ein schützendes chinesisches Dach kriechen würde, wäre dies einleuchtend.

Doch die Investoren aus Fernost dürften mehr an der deutschen Forschung interessiert sein und weniger an Fabriken die Solaranlagen bauen, die in China günstiger hergestellt werden. Chinas Wirtschaft muss expandieren und hat dafür auch genügend Geld. Aber wenn chinesische Investoren nur an deutschem Know-how und nicht an Arbeitsplätzen interessiert sein sollten, schwächt dies den Standort. Doch die Verantwortung dafür tragen nicht die Chinesen, sondern die deutschen Firmen der Branche. Jahrelang haben sie dank staatlicher Subventionen Überkapazitäten aufgebaut, die jetzt Kapital binden. Fehleinschätzungen machten die Firmen reif für eine Übernahme.