KarstadtQuelle knackt die Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Konkurrent Otto noch stärker im Plus.

Hamburg. Es ist zumindest ein kleiner Lichtblick für den angeschlagenen KarstadtQuelle-Konzern: Während das Geschäft in den Warenhäusern und mit den Katalogen vor sich hindümpelt, erlebt das Online-Geschäft des Essener Handelsriesen einen regelrechten Boom: Um rund elf Prozent ist der weltweite Internet-Handel im vergangenen Jahr angestiegen. Damit konnte der Konzern erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke beim Umsatz knacken, wie das Unternehmen gestern mitteilte.

Ein Trend, der sich auch 2005 fortzusetzen scheint: Im ersten Quartal stieg der Online-Umsatz erneut um 14 Prozent. Bis 2008 rechnet der Konzern mit drei Milliarden Euro Erlösen. "Online-Shopping gehört zu den großen Hoffnungsträgern und Wachstumskanälen im Versandhandel", sagt Karstadt-Interims-Chef Harald Pinger.

Tatsächlich kann man im Internet-Handel derzeit offenbar wenig falsch machen: Die gesamte Branche lag in Deutschland satte 36 Prozent im Plus und fuhr insgesamt einen Umsatz von 4,9 Milliarden Euro ein. Dabei profitieren die Online-Händler unter anderem von der steigenden Zahl der Internet-Nutzer. Längst sind es nicht mehr nur die jungen Computerfans, die im Internet auf Shoppingtour gehen. Auch immer mehr ältere Bürger entdecken das weltweite Datennetz - ein Klientel, das sich weitaus eher mit der Stammkundschaft bei den Karstadt-Häusern und bei Quelle deckt.

Hinzu kommt, daß die Shopping -Portale immer benutzerfreundlicher werden. Nicht nur karstadt.de, neckermann.de und quelle.de haben aufgerüstet, auch Konkurrent Otto legt immer größeren Wert auf Service. Die Hamburger haben gerade einen Stylingshop im Netz eingerichtet, in dem sich Kleider aus dem Katalog nach Lust und Laune kombinieren lassen.

Otto erreichte im vergangenen Jahr ein Umsatzplus im Online-Geschäft von 18 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro weltweit. "Auch in diesem Jahr rechnen wir mit Zuwächsen im zweistelligen Prozentbereich", sagt Unternehmenssprecher Thomas Voigt.