Hochkarätige Zusammenkunft: Vertreter der Käufernationen des verspäteten A400M diskutieren auf Mallorca strittige Punkte.

Palma de Mallorca. Im Streit um den Militärtransporter Airbus A400M haben hochrangige Vertreter der Käufernationen am Rande des EU-Verteidigungsministerrats am Donnerstag in Palma de Mallorca ein Sondertreffen abgehalten. Frankreichs Verteidigungsminister Hervé Morin machte klar, dass es unter den sieben Staaten noch drei ungelöste Diskussionspunkte gibt. Gegen Mittag werde eine Erklärung der Abnehmerländer erwartet, sagten Verhandlungsteilnehmer.

Morin zufolge geht es darum, ob dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS weiterhin die Abnahme von gut 180 Maschinen zugesichert wird. Deutschland steht unter Druck, auf technische Besonderheiten wie die Ausstattung zum Tiefflug zunächst zu verzichten. Und es ist offen, wie die 1,5 Milliarden Euro Exportkredite aufgeteilt und gestaltet werden, die Teil des 3,5 Milliarden schweren Finanz-Angebots an EADS für den A400M sind.

„Es ist wichtig, dass EADS das finanzielle Angebotspaket der Partnerländer akzeptiert und keine zusätzlichen Forderungen stellt“, sagte Morin. Frankreich beteilige sich mit 400 Millionen Euro. Am Mittwoch hatte Spaniens Verteidigungsministerin Carme Chacón überraschend eine „grundsätzliche Einigung“ verkündet, die Beobachter anschließend als Versuch gewertet hatten, „Fakten zu schaffen“. Spanien hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne, außerdem wird der A400M in Sevilla endmontiert.

Der A400M ist Europas wichtigstes Rüstungsprojekt, hat wegen Verzögerungen, Sonderansprüchen und technischen Problemen den Zeit- und Kostenrahmen jedoch gesprengt. Wegen Streits zwischen EADS und den Käuferländern steht das Projekt auf der Kippe. Es geht um Mehrkosten von gut 11,2 Milliarden Euro.