Die EU-Hilfe für das hoch verschuldete Griechenland hat am Donnerstag für Gewinne an der Wall Street gesorgt. Damit seien zumindest einige der Sorgen über einen möglichen Staatsbankrott erst einmal vom Tisch, sagten Händler. Für Unterstützung sorgten auch positiv aufgenommene Daten vom US-Arbeitsmarkt.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,05 Prozent im Plus bei 10.144 Punkten. Er pendelte im Handelsverlauf zwischen einem Hoch von 10.161 und einem Tief von 9976 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 schloss 0,97 Prozent höher bei 1078 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag 1,38 Prozent im Plus bei 2177 Punkten. Verunsicherungen über fehlende Details der EU-Hilfen hatte dagegen den Dax in Frankfurt ins Minus gedrückt. Er schloss 0,6 Prozent tiefer bei 5503,93 Punkten.
Die Euro-Länder hatten bei einem EU-Gipfel angekündigt, dem hoch verschuldeten Griechenland bei der Überwindung seiner Haushaltskrise zur Seite zu stehen, um die Stabilität des Euro zu bewahren. Das strauchelnde Mitglied der Euro-Zone musste sich erneut dazu verpflichten, seinen drastischen Sparplan umzusetzen und notfalls noch härtere Einschnitte vorzunehmen. Über die Hilfsinstrumente fiel Diplomaten zufolge jedoch noch kein Beschluss. „Die Tatsache, dass es wenigstens ein paar positive Kommentare gibt, hat einige insofern beruhigt, dass sich die griechische Situation, wenigstens kurzfristig, wohl nicht verschlechtert“, sagte Michael James, Händler von Wedbush Morgan in Los Angeles.
Auch US-Konjunkturdaten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe halfen den Indizes in den positiven Bereich. In der Woche zum 6. Februar meldeten sich 440.000 Menschen auf den Ämtern. Experten hatten dagegen mit 465.000 gerechnet, in der Woche davor waren es noch 483.000.
Bei den Unternehmen gehörten 3M-Aktien zu den Gewinnern, die nach einer Broker-Hochstufung 2,1 Prozent zulegten. Caterpillar-Aktien verteuerten sich um 5,64 Prozent. Zu den größten Verlierern gehörten die Titel des Medizintechnikkonzerns Boston Scientific mit einem Minus von knapp zehn Prozent. Das Unternehmen steckt tief in den roten Zahlen und kündigte den Abbau von 1300 Stellen an.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,08 Milliarden Aktien den Besitzer. 2337 Werte legten zu, 692 gaben nach und 104 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,1 Milliarden Aktien 1975 im Plus, 679 im Minus und 115 unverändert.
Die zehnjährigen Staatsanleihen legten zu auf 99-5/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,72 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren auf 95-5/32 Zähler. Dabei ergab sich eine Rendite von 4,67 Prozent.