Die einst stolze Marke liegt am Boden: Nach der Rückrufaktion sind die Verkaufszahlen von Toyota in Deutschland eingebrochen – um rund 20 Prozent. Beim Image rangiert der japanische Konzern mittlerweile hinter Renault und Peugeot. Und die Kosten für den Rückruf laufen aus dem Ruder.
Der Absatz des japanischen Autobauers Toyota ist nach den massenhaften Rückrufen wegen Problemen mit dem Gaspedal in Deutschland drastisch eingebrochen. „Seit die negativen Schlagzeilen vor gut zehn Tagen begannen, ging bei uns in Deutschland der Absatz um rund 20 Prozent zurück“, sagte Deutschland-Chef Alain Uyttenhoven der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“.
Dem Magazin zufolge brachen auch die Imagewerte des Autoherstellers stark ein. Spielte der japanische Autobauer aus Markensicht zuvor noch in einer Liga mit Volvo, Mercedes oder BMW, liege Toyota nun sogar hinter den französischen Importeuren Renault und Peugeot.
Wie Uyttenhoven einräumte, waren Toyota Probleme mit klemmenden Gaspedalen durchaus schon seit längerem bekannt. „Bei Langzeitüberprüfungen mit einem Toyota Auris kam es 2007 in zwei Fällen vor, dass das Gaspedal Geräusche machte oder ruckelte“, sagte er der Zeitschrift. Zudem habe es 2008 auch erste Berichte von Kunden über klemmende Gaspedale gegeben.
Unterdessen wird der Rückruf den Autohersteller möglicherweise teurer zu stehen kommen als geplant. Nach dem Rückruf von weltweit acht Millionen Fahrzeugen werden die Kosten möglicherweise bei bis zu drei Milliarden Euro liegen, wie der Autoexperte Willi Diez der Branchenzeitschrift „Automobilwoche“ sagte. Unter anderem werde die Prozesslawine verunglückter Toyota-Fahrer in den USA den Konzern deutlich höher als die von dem Unternehmen selbst veranschlagten 1,4 Milliarden Euro belasten.