München. Der kalte Winter, die Olympischen Winterspiele und die Fußball-Weltmeisterschaft sind die Hoffnungsträger der deutschen Sportartikelbranche für das Jahr 2010. "Die WM löst eine Sonderkonjunktur aus. Das fängt bereits mit dem Weihnachtsgeschäft an, wenn das Nationaltrikot unter dem Christbaum liegt", sagte gestern der Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Sportartikelindustrie, Adalbert von der Osten.
Positive Zahlen für das vergangene Jahr legte der Deutsche Sportfachhandel vor. Der Gesamthandelsumsatz mit Sportgerät und -bekleidung kletterte im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. Trotz der Wirtschaftskrise und dem Abwärtstrend im Einzelhandel seien Sportartikel weiterhin stark gefragt gewesen, sagte der Sportfachhandel-Präsident Werner Haizmann vor der Eröffnung der Fachmesse ispo. Von Sonntag an werden vier Tage lang in München die Trends für die nächste Wintersportsaison präsentiert.
2009 seien allein die Umsätze mit Wintersportartikeln um 20 Prozent geklettert. Wegen des "knackigen Winterwetters" werde der Absatz von Skiern oder Helmen in der laufenden Wintersportsaison noch weiter wachsen. "Der Wintersport hängt mehr vom Wetter ab als von der Konjunktur", sagte von der Osten. Die Olympischen Winterspiele in Vancouver sorgten allerdings für weitere Motivation im Breitensport, die das Geschäft ankurbeln sollen.
Ein Umsatzschub wie bei der Fußball-WM in Deutschland 2006 sei aber trotz der beiden Großereignisse nicht zu erwarten. Damals hatten die Händler ihre Erlöse zwischen Mai und dem Ende der WM verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 158 Prozent gesteigert. Dennoch erwartet Haizmann einen Boom: "Je weiter die deutsche Nationalmannschaft kommt, desto besser wird es."