Russland hat Europa mit einem Stopp der Öllieferungen gedroht. Die EU-Kommission warnt nun vor einer Eskalation der Situation.

Brüssel. Die Europäische Kommission hat Russland und die Ukraine aufgefordert, ihren Streit über die Öllieferungen nicht auf dem Rücken der EU-Staaten auszutragen. Die zuständigen russischen und ukrainischen Unternehmen seien aufgefordert worden, „die Lieferung der für die Europäische Union bestimmten Vorräte ohne Unterbrechung sicherzustellen“, erklärte die Kommission in Brüssel. Zugleich bestätigte die EU-Kommission, dass Russland angesichts der Unstimmigkeiten mit der Ukraine einen Stopp der Öllieferungen angedroht habe. Gaslieferungen seien von dem Streit nicht betroffen.

Von dem angedrohten Lieferstopp wären die EU-Mitglieder Slowakei, Tschechien und Ungarn betroffen. Die EU verfügt nach Angaben der Kommission von Mitte Dezember allerdings über Ölreserven für 122 Tage und damit über deutlich mehr als die geforderten Reserven für 90 Tage.

Moskau und Kiew verhandeln derzeit über neue Bedingungen für die Durchleitung russischen Öls durch die Ukraine. Nach Angaben des staatlichen Pipeline-Betreibers Ukrtransnafta ist der Hauptstreitpunkt die ukrainische Forderung, dass Russland künftig eine Mindestmenge an kostenpflichtig durchgeleitetem Öl garantiert.

Im Winter 2008/2009 hatte Russland seine Gaslieferungen nach Europa über Leitungen in der Ukraine wegen Streitigkeiten um die Bezahlung gestoppt. Vor allem im Osten Europas froren deshalb viele Menschen in ihren Häusern.