Auch der Dreamliner fliegt. Nachdem der Jungfernflug der Boeing 787 sechs Mal verschoben wurden, startete ein Prototyp zum ersten Mal.

Seattle. Nur wenige Tage nach dem Jungfernflug des Airbus A400M ist am Dienstag auch die neue Boeing 787 zu ihrem Jungfernflug gestartet. Das auch Dreamliner genannte Flugzeug startete um 19.30 Uhr (MEZ) in Everett im Bundesstaat Washington zu einem vierstündigen Flug. Das hauptsächlich aus Verbundfaserstoffen gebaute Flugzeug hinkt zweieinhalb Jahre hinter der ursprünglichen Planung hinterher. Allein der Erstflug wurde insgesamt sechs Mal verschoben, der Beginn der Auslieferungen fünf Mal.

Für Boeing ist der Erfolg des neuen Flugzeugs extrem wichtig. Verzögerungen in der Entwicklung kosteten den Konzern bereits Milliarden. Einige Fluggesellschaften verloren in der Zwischenzeit die Geduld und nutzten angesichts klammer Finanzlagen die Möglichkeit, Orders zu stornieren. Insgesamt liegen Boeing aber immer noch 840 Bestellungen für das Langstreckenflugzeug vor. Mit der 787 betrat Boeing Neuland. Die Verwendung neuer leichterer Materialien soll sie um einiges sparsamer machen. Aber gerade das bereitete dem Konzern in der Entwicklung Schwierigkeiten. So passten die von Zulieferern gefertigten Teile nicht zusammen oder es fehlten Nieten zum Zusammenbau. Zuletzt warfen notwendige Verstärkungen am Rumpf und die Entdeckung von Falten auf der Außenhaut das Projekt zurück.

Aber auch Boeing-Konkurrent Airbus kämpft mit seinen Neuentwicklungen. Mit zweijähriger Verspätung absolvierte der Airbus-Militärtransporter A400M erst am Freitag seinen Jungfernflug. Direktes Konkurrenzmodell der Europäer ist die A350, die ab 2013 in Dienst gestellt werden soll.