Eigentlich könnte Wolfgang Burgard (61) seit Monaten seinen Ruhestand genießen. Denn in Skandinavien ist es üblich, dass hochrangige Manager wie der Deutschland-Chef der dänischen Carlsberg-Gruppe im Alter von 60 Jahren aufhören. Doch Ruhestand liegt dem umtriebigen Manager fern, der in seiner Laufbahn unter anderem die Hamburger Brauerei Holsten mit Carlsberg fusioniert hat. Der Mann treibt viel Sport.
"Alles, was mit einem Ball zu tun hat", beschreibt Burgard seine Leidenschaft. Tennis und Fußball, manchmal mit einem Alt-Herren-Team aus Hamburgs Wirtschaft und Politik, haben es ihm ebenso angetan wie die Hamburg Freezers, in deren Vorstand er sitzt - auch wenn es dort um Pucks geht. Nicht zu vergessen sein Engagement beim HSV, wo Holsten auf Burgards Initiative beim Hamburger Weg aktiv ist, einem Projekt, das sozial Benachteiligten hilft. Burgard leitete Carlsberg von 2004 bis 2008 - und jetzt wieder, weil sein Vorgänger das Unternehmen verlassen hat.
Seit 2008 ist er auch Präsident des Brauer-Bundes, kämpft für das deutsche Reinheitsgebot beim Bier und gegen Gängeleien der deutschen Brauer durch Brüssel. Seine Frau Anna genießt, dass sie jetzt zwischen Dortmund und der Zweitwohnung in Hamburg pendeln kann. Sie hat Zeit dafür, denn die beiden Kinder sind schon aus dem Haus.