Die Ulmer Drogeriemarktkette Müller hat sich beim Handelskonzern Douglas eingekauft.
Ulm/Hagen/Basel. Müller habe vor einigen Tagen die Meldeschwelle von drei Prozent an Aktien der Douglas Holding überschritten und dies am Montag mitgeteilt. Das gab der Handelskonzern Douglas am Montag in Hagen bekannt und bestätigte damit in Teilen einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“. Das Drogerieunternehmen Müller war am Montag zunächst nicht zu erreichen. Die nächste Meldeschwelle ist eine Beteiligung von fünf Prozent.
Unterdessen dementierte die Schweizer Privatbank Sarasin & Cie. den Teil des Berichts über den heimlichen Kauf von Douglas-Aktien für den Drogeriemarkt-Manager Erwin Müller. Die Bank habe zwar im Sommer ihren Anteil auf 10,8 Prozent der Stimmrechte an Douglas ausgebaut, der Aktienkauf sei aber weder heimlich noch im Auftrag von Müller oder eines Dritten erfolgt, sagte ein Sprecher am Montag. Die Bank habe die Beteiligung an Douglas auf eigene Rechnung und zur Absicherung von Handelsgeschäften erworben.
Das Nachrichtenmagazin hatte berichtet, dass weitere gut 14 Prozent der Anteile die Schweizer Privatbank Sarasin & Cie. in den vergangenen Monaten im Auftrag Müllers erworben haben soll. Auch diese Aktien wolle der Unternehmer kaufen, hieß es. Müllers Ziel sei eine Gesamtbeteiligung von 18 Prozent an Douglas.
Der Drogerie-Milliardär selbst bezeichnete die Investition in Douglas in einem Interview mit „Focus“ als sein zweites Standbein. Er sehe große Potenziale bei beiden Unternehmen. So könnten gemeinsamer Einkauf und Logistik Kosten sparen. Die Drogeriemarktkette Müller will den Angaben zufolge im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent auf 2,8 Milliarden Euro erreichen. Jährlich wolle das Unternehmen 50 neue Filialen eröffnen. Von der Wirtschaftskrise spüre er nichts, erklärte Müller: „Wir haben keine Krise.“ Müller betreibt laut „Focus“ nach Schlecker, Rossmann und dm die viertgrößte Drogeriemarktkette in Deutschland.