Im Jahr 2008 lag das Durchschnittsgehalt von Frauen laut Statistikern bei 14,51 Euro pro Stunde – 4,39 Euro weniger als bei Männern.
Wiesbaden. Frauen verdienen in Deutschland fast ein Viertel weniger als Männer. Im Jahr 2008 lag das durchschnittliche Gehalt von Frauen bei 14,51 Euro pro Stunde – das waren 4,39 Euro weniger als bei Männern, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteile. Die Differenz beim Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern betrug somit wie bereits in den Vorjahren 23 Prozent.
Als Gründe nannten die Statistiker, dass Frauen häufig schlecht bezahlte Berufe wählen und viele nach der Geburt von Kindern den Anschluss auf der Karriereleiter verpassen. Im Osten war die Kluft mit fünf Prozent viel niedriger, während sie im Westen im vergangenen Jahr sogar noch von 24 auf 25 Prozent anstieg.
Im EU-Vergleich hat Deutschland damit eine vergleichsweise hohe Ungleichbehandlung. Noch höhere Werte gibt es laut einer Auswertung der EU-Kommission beispielsweise in Österreich (25,5 Prozent) und in Estland (30,3 Prozent). Fast gleiche Bezahlung gibt es hingegen in Italien, wo der Unterschied nur 4,4 Prozent beträgt.
Eine besonders große Lücke haben die Statistiker bei hochqualifizierten Dienstleistungen von Freiberuflern, Wissenschaftlern oder Technikern erkannt. Dort betrug die Differenz zwischen Männern und Frauen 34 Prozent. Auch mit Kunst, Unterhaltung und Erholung verdienten die Männer mit 31 Prozent deutlich mehr als die Frauen. Ein ähnliches Bild findet sich bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Geringe Unterschiede gibt es im Bergbau (3 Prozent) und bei Lagereien (7 Prozent).
Es handelt sich bei den Zahlen aber um eine unbereinigte Schätzung auf der Grundlage der vierteljährlichen Verdiensterhebungen. Aussagen zum Unterschied in den Verdiensten von weiblichen und männlichen Beschäftigten bei gleichem Beruf und vergleichbarer Tätigkeit sind damit nicht möglich.