Ein Großteil des russischen Erdgases kommt über die Ukraine nach Europa. Wie schon 2006 und 2007 könnte die Versorgung zeitweise stocken.

Moskau. Russland hat die Europäische Union (EU) vor möglichen Unterbrechungen der Gasversorgung gewarnt. Grund seien finanzielle Probleme mit dem Gas-Transitland Ukraine, erklärte die schwedische EU-Ratspräsidentschaft. Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt habe mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin telefoniert und erfahren, dass die Ukraine womöglich ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gazprom nicht nachkommen könne. Schweden werde die Angelegenheit weiter genau verfolgen.

Die russische Agentur Interfax zitierte Putin mit den Worten, es könne wegen der möglichen Geldschwierigkeiten der Ukraine bei europäischen Kunden Probleme bei den Gaslieferungen geben. Russland hatte Gaslieferungen über die Ukraine nach Westeuropa bereits zwei Mal gekürzt: im Januar 2006 sowie Anfang dieses Jahres. Grund waren Streitigkeiten mit der ehemaligen Sowjetrepublik über Gaspreise und Zahlungen. Die europäischen Abnehmern bekamen die Unterbrechungen mitten im Winter während der Hauptheizperiode zu spüren.

Ein Großteil des für Europa bestimmten russischen Gases wird durch die Ukraine geleitet. Die geplante Ostseepipeline soll eine alternative Versorgungsroute nach Deutschland ermöglichen. Bei dem sogenannten Nordstream-Projekt, an dem neben dem russischen Staatskonzern Gazprom unter anderem die deutschen Unternehmen E.ON und BASF beteiligt sind, stehen noch Baugenehmigungen aus einigen Ländern aus.