So richtig überraschend ist das nicht: Wer allein lebt oder schon lange gearbeitet hat, hat am meisten Geld zum Ausgeben übrig.
Hamburg. Haushalte ohne Kinder und Paare, die kurz vor der Rente stehen, verfügen über das meiste Geld in Deutschland. Mit mindestens 30.000 Euro pro erwachsenes Haushaltsmitglied sei das Vermögen von kinderlosen Haushalten deutlich höher als das von Familien oder allein Erziehenden, geht aus einer Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hervor, die auf Zahlen der Einkommens- und Verbraucherstichprobe des Statistischen Bundesamtes basiert.
Das Vermögen von allein Erziehenden liege im Vergleich dazu mit 11.700 Euro nur bei etwa einem Drittel des Geldvermögens kinderloser Haushalte. Familienhaushalte lägen mit knapp 23.000 Euro Finanzanlagen pro erwachsenes Haushaltsmitglied ebenfalls unter dem kinderloser Haushalte, heißt es in der Studie weiter.
Mit zunehmendem Alter steige das Geldvermögen im Durchschnitt der Bundeshaushalte zunächst stetig an, heißt es in der Studie weiter. So wachse das Geldvermögen je Haushalt von 9.300 Euro in der Gruppe der bis 25-Jährigen – gemessen am Alter des Haushaltsvorstandes – bei den 55- bis 65-Jährigen auf bis zu 68.200 Euro. In der darauf folgenden Altersklasse verringere sich das Geldvermögen allrdings deutlich. Der starke Rückgang sei im Wesentlichen auf die Fälligkeit von Lebensversicherungen zurückzuführen. Deren Auszahlungszeitpunkte gingen zumeist mit dem Ende des Arbeitslebens einher.
Insgesamt falle der Rückgang des Vermögens im Rentenalter allerdings schwächer aus als der Vermögensaufbau während der Erwerbstätigkeit. So verfügten Senioren mit einem Alter von über 80 Jahren über ein ausgesprochen hohes Geldvermögen. Triebfeder dieser Entwicklung des Vermögens über den Lebenszyklus dürfte nach Einschätzung des Bundesverbandes der Wunsch des Menschen sein, zum einen den Nachkommen eine Erbschaft zu hinterlassen und zum anderen die finanzielle Unabhängigkeit im Alter zu erhalten.