Das Bundeskartellamt hat ein Missbrauchsverfahren gegen deutsche Stromkonzerne eingeleitet. Die Behörde untersucht dabei die Preisgestaltung bei der Belieferung von Verbrauchern mit Strom zum Betrieb von Nachtspeicherheizungen und elektrischen Wärmepumpen.
"In diesem Markt gibt es so gut wie keine alternativen Anbieter und damit auch keine Wechsel- und Ausweichmöglichkeiten für die Kunden", begründete die Wettbewerbsbehörde ihr Einschreiten. Die in Hamburg aktiven Versorger Vattenfall und E.on Hanse gehören nicht zu den kritisierten Unternehmen, erfuhr das Abendblatt.
Rund zwei Millionen Wohnungen in Deutschland nutzen laut Kartellamt den sogenannten Heizstrom und verbrauchen dabei jährlich rund 20 Milliarden Kilowattstunden. Die nun vom Bundeskartellamt ins Visier genommenen Unternehmen beliefern allein insgesamt 1,2 Millionen Kunden. Um einem eventuellen Missbrauch der Marktmacht auf die Spur zu kommen, will die Wettbewerbsbehörde die Preise der verschiedenen Heizstromversorger vergleichen. Das Amt prüft dabei nicht nur die Preiserhöhungen einzelner Versorger, sondern deren generelles Preisniveau im Vergleich zu Vergleichsunternehmen.
Die betroffenen Stromversorger befinden sich überwiegend im Süden und Westen Deutschlands, da hier Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen stärker verbreitet sind. Mit ersten Ergebnissen rechnet die Wettbewerbsbehörde frühestens im Frühjahr 2010. Nicht betroffen von den Verfahren ist die Belieferung von normalem Strom.