Schreib' mal wieder - aber hab' Geduld: Briefe werden von der Deutschen Post nicht so schnell zugestellt, wie das Unternehmen behauptet.
Frankfurt/Main/Bonn. Die Deutsche Post ist bei einem Schnelligkeitstest ihrer Briefzustellung durchgefallen. Das Unternehmen habe sein Versprechen klar nicht eingehalten, 95 Prozent aller Briefe innerhalb Deutschlands am nächsten Werktag zuzustellen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Mitarbeiter der Zeitung hatten an drei verschiedenen Tagen aus vier Orten zusammen jeweils 33 Briefe quer durch die Republik geschickt. Von den 99 Sendungen kamen nur 61 Prozent am nächsten Werktag an.
Ein Brief stand fünf Tage nach Absendung immer noch aus. Besonders lahm war die Post der „FAS“ zufolge bei Briefen, die am Samstag eingeworfen wurden. Montags kamen die Postboten bei dem Test besonders oft mit leeren Taschen. Nur 3 von 33 am Samstag eingeworfenen Briefen waren schon am Montag beim Adressaten.
Der Bereichsvorstand Brief der Deutschen Post, Uwe Brinks, sagte der Zeitung: „Ich bin bestürzt über Ihr Ergebnis.“ Dass in den Sommermonaten Sendungen steckengeblieben seien, habe die Post nicht feststellen können. Im Juli und August habe die Post ein Sparprogramm aufgelegt, räumte Brinks aber ein. In 15 Briefzentren wurden der Zeitung zufolge Wochenendschichten zusammengestrichen. Und an den Montagen seien Zustellbezirke zusammengelegt worden: Manche Postboten verteilten im Nachbarbezirk mit, andere wurden in die Freizeit geschickt.
Ob die Post den Versuch fortführe, werde in den nächsten drei bis vier Wochen entschieden, sagte Brinks der „FAS“. Aufgrund der Wirtschaftskrise hatte der Bonner Konzern im ersten Quartal 2009 einen dramatischen Einbruch in den Sendungsmengen auf allen Geschäftsfeldern zu verkraften.