Wartende Kunden ahnten es schon lange, jetzt ist es bestätigt: Im Sommer wird bei der Post weniger gearbeitet, so dass manche Briefe länger brauchen.

Berlin. In den Ferienmonaten braucht die Post manchmal länger: Wie die „Berliner Zeitung“ berichtet, hat die Deutsche Post nach Vorwürfen von Kundenvertretern eingeräumt, über die Sommermonate die Leistungen eingeschränkt zu haben. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme am Dienstag zunächst nicht zu erreichen.

„Es geht darum, die Produktionskapazität dem Briefaufkommen anzupassen“, sagte Post-Sprecherin Barbara Scheil dem Blatt. Diese sinke im Juli und August auf etwa 80 Prozent des Jahresniveaus.

Nach Angaben der Sprecherin werden überregionale Sendungen, die am Wochenende aufgegeben werden, derzeit daher nicht wie üblich am Sonntag sortiert, sondern erst montags. Die Zustellung folge dann erst am Dienstag. Nur regionale Sendungen würden noch am Sonntag bearbeitet.

In 15 Briefzentren bundesweit falle zudem montags eine Schicht aus. Weiter habe die Post in den Monaten Juli und August Zustellbezirke zusammengelegt, wo dies möglich sei, sagte Scheil. Das heiße, dass Postboten möglicherweise längere Distanzen zurücklegen müssten, bis alle Briefe zugestellt seien, zitiert die „Berliner Zeitung“ die Sprecherin.

Das PostKundenForum kritisierte dem Blatt zufolge, dass Kunden immer öfter montags vergeblich auf ihre Post warten würden. Die Zahl der Beschwerden steige. Auch bei der Bundesnetzagentur seien vermehrt Kundenbeschwerden eingegangen. „Bei uns gibt es eine leicht angestiegene Zahl von Beschwerden über die Postzustellung“, sagte eine Sprecherin dem Blatt.