Lasern statt Brille? Die operative Behandlung einer Fehlsichtigkeit ist mittlerweile etabliert. "Dabei hat die sogenannte Lasik-Methode " einen wahren Siegeszug erlebt, sagt Friedrich Flohr, niedergelassener Augenarzt in Hamburg. Bei dieser Methode wird eine dünne Schicht der Hornhaut mit einem Messer aufgeklappt, mit dem Laser das Innere der Hornhaut abgeschliffen, und dann die Hornhautlamelle wieder zurückgeklappt. Die Vorteile dieses Verfahrens: "Die Abheilung geht relativ schnell und die Sehschärfe ist schon einen Tag nach dem Eingriff fast vollständig wieder hergestellt", sagt Flohr. Angewendet wird das Verfahren bei Kurzsichtigkeit bis zu minus acht Dioptrien, bei Hornhautverkrümmung bis zu minus vier Dioptrien, bei Weitsichtigkeit bis zu plus vier Dioptrien.

Verfeinert wurde diese Technik durch den Einsatz sogenannter Femto-Laser , mit denen sehr präzise und flache Schnitte durchgeführt werden können. Das Risiko , dass sich nach dem Eingriff in der Hornhaut eine Narbe bildet, liegt für die Lasik-Methode bei 0,3 Prozent, bei Femto-Lasern bei 0,2 Prozent, ergab eine amerikanischen Studie mit rund 12 000 Patienten. Die Infektionsgefahr liegt bei der Lasik-Methode hingegen fast bei null.

Häufig eingesetzt wird auch die Lasek-Methode , bei der der Arzt eine hauchdünne Schicht der Hornhautoberfläche mechanisch abträgt und das Zentrum der Hornhaut mit dem Laser abschleift. Der Vorteil ist, dass keine Schnitte durchgeführt werden müssen. Aber der Eingriff ist etwas schmerzhafter und es dauert länger, bis der Patient seine volle Sehschärfe zurückgewinnt. "Diesen Eingriff würde ich nur bei Kurzsichtigkeit bis zu minus vier Dioptrien durchführen", sagt Flohr. Bei der Behandlung höherer Kurzsichtigkeit bestehe das Risiko, dass sie erneut auftrete. Außerdem könne es zu leichten Hornhauttrübungen kommen.

"Bei höherer Kurzsichtigkeit ab minus zehn Dioptrien und Weitsichtigkeit ab plus sechs Dioptrien ist die Laserbehandlung nicht mehr sicher möglich. Dann würde man die Linse gegen eine Kunstlinse austauschen", erklärt Flohr. Dabei ist das Infektionsrisiko deutlich höher (eine schwerere Infektion auf 2500 Operationen) und bei stärkerer Kurzsichtigkeit besteht das Risiko einer Netzhautablösung.

Diese Operationen sind nicht für jeden geeignet: Wer unter Augenerkrankungen wie beispielsweise grünem und grauem Star oder Makuladegeneration leidet oder unter schweren Bindegewebserkrankungen, sogenannten Kollagenosen, kann damit nicht behandelt werden. Zudem müssen Patienten mindestens 18 Jahre alt sein, weil vorher die Augen noch nicht ausgewachsen sind.