Die Erzeugerpreise in Deutschland sind erstmals seit fünf Jahren wieder zurückgegangen. Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sank im März um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zuletzt hatte es im Februar 2004 ein Minus gegeben, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Wiesbaden. Im Monatsvergleich sind die Erzeugerpreise bereits seit dem Herbst des vergangenen Jahres rückläufig, nun ist auch die Rate beim Jahresvergleich ins Minus gerutscht.

Da der Erzeugerpreisindex Preisänderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses misst, gilt er als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen. Das Minus im März war sogar das größte seit rund sechseinhalb Jahren. Einen stärkeren Preisrückgang habe es zuletzt im September 2002 mit minus 1,1 Prozent gegeben, hieß es.

Milch wurde deutlich billiger

Die Preise für Verbrauchsgüter sanken laut Bundesamt gegenüber März 2008 um durchschnittlich 1,4 Prozent. Nahrungsmittel waren insgesamt um 3,5 Prozent billiger. Besonders starke Preisrückgänge waren mit minus 14,6 Prozent für Milch und Milcherzeugnisse zu verzeichnen. Hier sind die Preise nach Angaben der Statistiker seit sieben Monaten kontinuierlich rückläufig.

Dagegen lagen die Energiepreise im März um zwei Prozent über dem Vorjahresstand. Besonders verteuerte sich Erdgas, das 30 Prozent mehr kostete als im März 2008. Haushalte zahlten 18,3 Prozent mehr, Ortsgasversorgungsunternehmen 36,6 Prozent und Weiterverteiler 35,9 Prozent. Im Vergleich zum Februar wurde Energie um durchschnittlich 1,4 Prozent billiger.