Der VW-Konzern hat als erster deutscher Autobauer für seine hauseigene Bank staatliche Hilfen aus dem Rettungspaket der Bundesregierung beantragt.

Braunschweig. Der VW-Konzern hat als erster deutscher Autobauer für seine hauseigene Bank staatliche Hilfen aus dem Rettungspaket der Bundesregierung beantragt. VW habe für die VW Bank und deren Muttergesellschaft VW Financial Services Garantien zur Finanzierung von Krediten beantragt, teilte der Autobauer mit. VW habe "in den vergangen Tagen" jeweils einen Antrag für die VW Bank und VW Financial Services beim Rettungsfonds Soffin eingereicht, sagte ein Sprecher der VW-Bank. Eine konkrete Summe zum Finanzbedarf wollte er jedoch nicht nennen.

In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, ob auch die Autobanken möglicherweise den Rettungsschirm der Bundesregierung in Anspruch nehmen müssen. Durch staatliche Hilfen können sich die Konzerne günstiger mit Krediten versorgen. Wegen der ungewissen Zukunft der Autobranche sind Darlehen für die Autohersteller besonders teuer. Deswegen zahlen die Autobanken Anlegern derzeit besonders hohe Zinsen für Tages- und Festgeld. Dies kommt sie günstiger als teure Kredite aus der Bankenwirtschaft.

Der Bankenrettungsfonds bestätigte den Erhalt der beiden Anträge aus dem Hause Volkswagen. "Wir prüfen die Anträge, sobald alle erforderlichen Unterlagen bei uns eingegangen sind", sagte eine Soffin-Sprecherin.

Derweil prüft BMW die Inanspruchnahme des Rettungspakets für seine Finanztochter, so ein BMW-Sprecher. Ob noch vor Jahresende mit einer Entscheidung zu rechnen sei, können nicht gesagt werden. Daimler hingegen beabsichtige für seine Bank-Tochter nicht, das 500 Milliarden Euro schwere Rettungspaket der Bundesregierung anzuzapfen, sagte ein Daimler-Sprecher. "Jedoch halten wir uns alle Optionen offen, um Nachteile gegenüber Wettbewerbern zu vermeiden."