Die Demokraten und die Republikaner im US-Kongress wissen, dass die “großen drei“ der amerikanischen Automobilindustrie mit dem Rücken zur Wand...

Die Demokraten und die Republikaner im US-Kongress wissen, dass die "großen drei" der amerikanischen Automobilindustrie mit dem Rücken zur Wand stehen: General Motors (GM) und Chrysler droht die Pleite bereits in den kommenden Wochen, Ford ein bisschen später. Die Politprofis in Washington wissen aber auch, dass Milliarden Dollar schwere Kredite für die Branche aus Steuermitteln in ein Fass ohne Boden wandern. Staatliche Hilfen können den Niedergang verzögern, aber nicht stoppen.

Bei den drei maroden Herstellern und ihren Zulieferern stehen allein in den USA Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel. In dieser Lage wäre es wohl die beste Lösung, die Branche dort grundlegend neu zu ordnen. Zumindest GM und Chrysler müssten dazu in Gläubigerschutz unter das sogenannte Chapter 11 gehen und danach zu einem neuen, überlebensfähigen Unternehmen fusionieren.

Angesichts des Tsunamis, der nun durch die US-Automobilwirtschaft flutet, wirkt die angestrebte staatliche Bürgschaft für Opel über rund eine Milliarde Euro wie ein niedlicher Bieberdamm. Noch will GM seine deutsche Tochtermarke - den derzeit offenbar wertvollsten Konzernteil - nicht verkaufen. Dennoch müssen alle, die zur Rettung von Opel etwas beitragen könnten, an einem Strang ziehen: Gewerkschaften und öffentliche Hand ebenso wie Banken und Zulieferunternehmen. Sollte GM untergehen, muss Opel aus dem Strudel herausgerissen werden. Vieles spricht dafür, dass das Unternehmen allein oder gemeinsam mit europäischen Partnern weiter bestehen könnte.

Der Unternehmer Frank Asbeck von Solarworld erntete Spott für seinen Vorschlag, Opel zu übernehmen und dort künftig Öko-Autos zu bauen. Warum eigentlich? Vielleicht wird man in Deutschland schon sehr bald sehr froh sein, wenn überhaupt noch jemand Visionen für Opel formuliert.