Die Automobil-Industrie ist weltweit in schwerem Fahrwasser. Hier finden Sie Meldungen zu den aktuellen Entwicklungen.

Schwedens Regierung erwägt Staatshilfe für Volvo und Saab

Schwedens Finanzminister Anders Borg hat am Montag mögliche Staatshilfen für die verlustreichen Autohersteller Volvo und Saab angekündigt. Borg sagte in Stockholm bei der Vorstellung einer neuer Konjunkturprognose, "zielgerichtete Maßnahmen" könnten zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes nötig sein. Er nannte keine Einzelheiten.

Saab gehört wie in Opel in Deutschland zum akut angeschlagenen US- Konzern General Motors. Auch Volvos Mutter-Unternehmen Ford in den Vereinigten Staaten kämpft mit hohen Verlusten. Wegen ihres traditionellen Schwerpunktes bei Personenwagen der gehobenen Preisklasse gelten die schwedischen Unternehmen als gefährdet.

Einschließlich der Lkw-Sparte und Zulieferern sind etwa 150 000 Arbeitskräfte in der schwedischen Autoindustrie beschäftigt. Borg erklärte, seine Regierung rechne mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von derzeit vier Prozent auf bis zu 9,2 Prozent im Jahr 2010. (dpa)

VW-Absatz sinkt weltweit nicht so stark wie Gesamtmarkt

Europas größter Autobauer Volkswagen hat im Oktober deutlich weniger Fahrzeuge abgesetzt als vor einem Jahr. Der Rückgang fiel jedoch geringer aus als derjenige des Gesamtmarktes. Der Absatz sei konzernweit um 5,1 Prozent auf 502 600 Stück gefallen, teilte VW am Montag in Wolfsburg mit. Der Gesamtmarkt sei um 16 Prozent gefallen. Für 2008 rechnet VW weiter mit einem Absatzplus. Bis Ende Oktober verkaufte VW mit 5,29 Millionen Autos 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. (dpa)

Autobauer Renault reduziert Produktion weltweit um 25 Prozent Der französische Autobauer Renault

wird seine Produktion zum Jahresende stark drosseln. Im vierten Quartal sollten 25 Prozent weniger Autos gebaut werden als im Vorjahreszeitraum, teilte Renault-Generaldirektor Patrick Pelata am Montag in Paris mit. Davon betroffen seien alle Renault-Werke weltweit. Der Absatz in Europa werde im kommenden Jahr voraussichtlich um 20 Prozent zurückgehen, begründete Pelata die Maßnahme. Außerdem könnte das Wachstum in den Schwellenländern zum Stillstand kommen. Bereits am Freitag hatte Renault die vorübergehende Schließung von fünf seiner Werke in Frankreich, Spanien und Rumänien angekündigt.

Mit Absatzproblemen hat auch der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën zu kämpfen. Er rechnet nach eigenen Angaben damit, dass der Absatz in Westeuropa im vierten Quartal um 17 Prozent einbrechen wird. Auch PSA will daher seine Fertigung im letzten Quartal dieses Jahres "massiv" herunterfahren. (afp)

General Motors verkauft Suzuki-Beteiligung an Japaner

Der schwer angeschlagene Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) verkauft seine Beteiligung an dem japanischen Autobauer Suzuki zurück an die Japaner. Suzuki werde für den Anteil von 3,02 Prozent insgesamt 22,37 Milliarden Yen (185,7 Mio Euro) zahlen, teilte Suzuki am Montag in Tokio mit. Die Autobauer wollen ihre gemeinsamen Projekte - unter anderem zur Entwicklung von Hybrid-Autos - fortsetzen, hieß es. GM hielt zeitweise bis zu 17 Prozent an Suzuki. GM droht in die Insolvenz zu schlittern und hofft auf Milliarden-Kredite vom amerikanischen Staat. Im dritten Quartal hatte der US-Konzern einen Verlust von 2,5 Milliarden Dollar eingefahren. (dpa)

Autobleche werden billiger - Hoffen auf Entlastung beim Stahleinkauf Die krisengebeutelte Automobilindustrie kann auf eine Entlastung beim Stahleinkauf hoffen. "Wir hatten bei den letzten Preisrunden mit gestiegenen Rohstoffkosten argumentiert. Daher ist es verständlich, wenn die Autobranche nun günstigere Preise verlangt", sagte Salzgitter-Chef Wolfgang Leese dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Zum Umfang einer möglichen Kürzung machte der Stahlmanager keine Angaben. "Wir haben erste Gespräche geführt. Nun bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird."

Viele Stahlhersteller hatten im August ihre Verkaufspreise erhöht. Seitdem hat sich die Lage dramatisch verändert. Mit dem Wirtschaftsabschwung purzeln die Rohstoffpreise, auch die Stahlnachfrage sinkt. Vom Verfall der Stahlpreise profitierten die Autobauer bislang nicht, da sie mit den Hüttenbetreibern in der Regel Jahresverträge geschlossen haben. Diese werden jetzt neu verhandelt. (dpa)