Die Wirtschaft in der Eurozone ist offiziell in die Rezession abgerutscht. Wie das Europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg auf der Grundlage seiner neuesten Schnellschätzung mitteilte, schrumpfte die gesamte Wirtschaftsleistung der 15 Länder der Euro-Zone im dritten Quartal 2008 um 0,2 Prozent.

Luxemburg/Brüssel. Bereits im Quartal zuvor war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone um 0,2 Prozent gefallen. Fachleute sprechen bei schrumpfender Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen von einer technischen Rezession.

In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, war der Rückgang nach Eurostat-Angaben noch deutlicher: Dort wuchs das Minus von 0,4 Prozent im zweiten Quartal auf nunmehr 0,5 Prozent. Den gleichen Rückgang verzeichnete auch Italiens Wirtschaft.

Verglichen mit dem dritten Quartal 2007 wuchs das BIP der Eurozone zwar noch um 0,7 Prozent. Dieser Zuwachs blieb allerdings auch hinter dem Niveau der Vormonate zurück. Im zweiten Quartal 2008 hatte die Eurozone verglichen mit dem Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 1,4 Prozent geschafft. Im ersten Vierteljahr wuchs die Wirtschaft um 2,1 Prozent.

Ein Plus von mehr als einem Prozent verbuchte den vorliegenden Zahlen zufolge nur die Slowakei, die allerdings erst zum Jahreswechsel in die Eurozone aufgenommen wird. Dort lag das BIP im dritten Quartal um 1,5 Prozent über dem Wert der drei Monate zuvor.

In der Gesamt-EU mit 27 Mitgliedstaaten fiel das BIP im dritten Vierteljahr wie in der Eurozone um 0,2 Prozent. Für das zweite Quartal hatte Eurostat dort aber noch eine Stagnation von 0,0 Prozent - also keinen Rückgang - errechnet.

Die jährliche Inflationsrate der Euro-Zone betrug 3,2 Prozent, wie Eurostat auf der Grundlage endgültiger Berechnungen mitteilte. Im September waren die Preise verglichen mit dem Vorjahr noch um 3,6 Prozent gestiegen. In der Gesamt-EU stiegen die Preise im Oktober um 3,7 Prozent über das Vorjahresniveau.