Opel hat angesichts der Finanzkrise Bundeskanzlerin Angela Merkel um Hilfe gebeten. Merkel solle sich für ein 40 Milliarden Euro umfassendes...

Frankfurt. Opel hat angesichts der Finanzkrise Bundeskanzlerin Angela Merkel um Hilfe gebeten. Merkel solle sich für ein 40 Milliarden Euro umfassendes Kreditprogramm der Europäischen Investitionsbank für Europas Autoindustrie einsetzen. Das Schreiben, das der "FAZ" vorliegt, hätten der Europapräsident von General Motors (GM) und Opel-Aufsichtsratsvorsitzende Carl-Peter Forster, Opel-Geschäftsführer Hans Demant sowie der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz unterzeichnet. Sie baten in dem Brief, Merkel solle in Deutschland eine Verschrottungsprämie für Altautos einführen sowie zinsgünstige Verbraucherkredite zum Kauf von Neuwagen ermöglichen.

Der krisengeschüttelte Opel-Mutterkonzern General Motors habe seinen Managern in Europa einen deutlichen Sparkurs auferlegt und verlange, dass GM Europa nächstes Jahr 750 Millionen Dollar einspart, sagte Franz der "Financial Times Deutschland".

Die Deutsche Bank strich zudem gestern das Kursziel für die Aktie von GM auf Null zusammen und schickte die bereits massiv abgestürzte Aktie auf noch rasantere Talfahrt. Der Titel brach in der ersten Handelsstunde in New York um 25 Prozent auf nur noch 3,27 Dollar ein. GM hatte am Freitag gewarnt, ohne staatliche Hilfen womöglich bis Mitte 2009 pleite zu sein.

Der luxemburgische Ministerpräsident Jean Claude Juncker verwies im Radiosender France-Inter zugleich auf die Pläne der US-Regierung für die Autohersteller. "Die USA bereiten öffentliche Unterstützung für ihre Industrie vor, wir dürfen da nicht wegblicken", sagte Juncker. Die 15 Mitglieder der Euro-Zone suchten derzeit nach einer besseren Abstimmung von einzelstaatlichen Hilfsprogrammen. Neben BMW prüft nun auch VW, ob die Finanztochter die vom Bund angebotenen Hilfen für Banken beantragen soll. "Wir prüfen die Inanspruchnahme der Staatsgarantien", sagte der Sprecher von VW Financial Services, Dietmar Kupisch, der "Braunschweiger Zeitung". "Wir müssen schauen, ob wir so unsere Liquidität günstiger einkaufen können." Mit einer Schieflage habe dies aber nichts zu tun, sagte Kupisch. Eine Kapitalspritze wolle die VW-Tochter nicht beantragen. "Wir sind kerngesund und eigenkapitalmäßig bestens ausgestattet."

Der Ingolstädter Autobauer Audi trotzt bislang der Talfahrt in der Branche und steigerte den Absatz im Oktober. Dennoch plant auch Audi Produktionskürzungen in Ingolstadt und Neckarsulm. Mit rund 82 400 verkauften Fahrzeugen weltweit gelang dem Ingolstädter Autobauer im Oktober ein Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.