Die Deutsche Post streicht in den USA fast 15.000 Stellen. Das Express-Geschäft der Sparte DHL innerhalb der USA solle Anfang 2008 fast vollständig eingestellt werden, teilte der Konzern am Montag in Bonn mit. Zugleich gab die Post AG bekannt, dass sie für 2008 mit einem Netto-Verlust rechnet.

Mit dem harten Einschnitt in den USA will die Post AG die seit Jahren in diesem Bereich anfallenden Milliardenverluste stoppen. Rund 5.400 Arbeitsplätze bei DHL-Express in den USA wurden bereits in einem ersten Schritt seit Mai abgebaut. Die jetzt beschlossene Aufgabe des inneramerikanischen Expressversands zu Luft und zu Boden kostet weitere 9.500 Arbeitsplätze, insgesamt sind also 14.900 Jobs betroffen.

Die Post AG betonte, der Schritt bedeute nicht den kompletten Rückzug aus den USA. Für den internationalen Expressdienst in die USA und aus den USA sollen weiter 3.000 bis 4.000 Mitarbeiter bei DHL-Express arbeiten. Außerdem sind die etwa 25.000 Beschäftigten bei DHL-Logistik von den Einschnitten nicht betroffen.

Restrukturierung kostet 1,9 Milliarden Dollar

Die Restrukturierung wird die Post AG zusätzlich 1,9 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) kosten, insgesamt sind es dann 3,9 Milliarden Dollar (3 Milliarden Euro), wie Postchef Frank Appel berichtete. Für das laufende Jahr werden aus dem US-Geschäft Verluste von 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) erwartet.

Die höheren Kosten für den Ausstieg aus dem nationalen Geschäft in den USA sowie "andere Einmaleffekte infolge des wirtschaftlichen Abschwungs" werden der Post AG im laufenden Jahr voraussichtlich einen Verlust einbringen, sagte Appel. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird unverändert bei 2,4 Prozent erwartet.

In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz der Post AG um 2,3 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro. Das Ebit vor Einmaleffekten legte um 1,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Das ausgewiesene Konzernergebnis stieg um 29,3 Prozent auf fast 1,5 Milliarden Euro. Darin enthalten ist allerdings eine Rückzahlung der Bundesregierung von 572 Millionen Euro, die Post AG nach einem vom Gericht aufgehobenen EU-Beschluss wegen angeblich unzulässiger Beihilfen hatte zahlen müssen.