Der US-Flugzeugbauer Boeing bekommt seine Probleme beim neuen Hoffnungsträger 787 Dreamliner nicht in den Griff und muss den bereits mehrfach...

Seattle. Der US-Flugzeugbauer Boeing bekommt seine Probleme beim neuen Hoffnungsträger 787 Dreamliner nicht in den Griff und muss den bereits mehrfach verzögerten Erstflug erneut verschieben. Für den weiteren schweren Rückschlag sorgten fehlerhafte Nieten für den Flugzeugrumpf und ein erst vor Kurzem beendeter zweimonatiger Mechanikerstreik. Dem Rivalen des europäischen Airbus-Konzerns drohen nun zusätzliche milliardenschwere Umsatzausfälle sowie Strafzahlungen.

Das Langstreckenflugzeug könne nicht wie zuletzt geplant bis Ende dieses Jahres erstmals abheben, sagte eine Boeing-Sprecherin. Der Dreamliner hinkte schon bisher rund 15 Monate hinter den ursprünglichen Vorgaben her. Der erneute Aufschub ist bereits die mindestens vierte massive Verzögerung der Boeing 787.

Ein neuer Termin für den Erstflug stehe noch nicht fest. Auch die bislang für das dritte Quartal 2009 vorgesehene Auslieferung an den ersten Kunden steht nun in den Sternen. Experten spekulieren bereits über einen neuen Termin erst im Jahr 2010.

Trotz aller Probleme ist die Boeing 787 bisher mit rund 900 Bestellungen das erfolgreichste Flugzeug der Konzerngeschichte. Das erhöht den Druck auf den Konzern zusätzlich.

Nach dem Streikende am vergangenen Sonntag arbeite Boeing noch an einer neuen Produktionsplanung, sagte die Sprecherin. Der Konzern muss Tausende von Zulieferern falsch angebrachte Nieten und Bolzen zur Verbindung der Rumpfteile austauschen.

Boeing betritt beim Dreamliner Neuland: Die 787 besteht zu großen Teilen aus dem modernem Verbundwerkstoff Carbon, der Betrieb und Wartung des Jets günstiger machen soll. Die erste im Juli 2007 gezeigte Maschine war noch notdürftig von provisorischen Nieten zusammengehalten worden. Auch Airbus kämpft bei seinen neuen Flugzeugen immer wieder mit massiven Verzögerungen. So erinnern Boeings Pannen an das Debakel der EADS-Tochter beim Großraumflugzeug A380.