Die Flugzeugbauer Airbus und Boeing haben zum Auftakt der Flugschau im britischen Farnborough trotz der aktuellen Luftfahrtkrise Aufträge im Volumen von jeweils rund 13 Milliarden Dollar erhalten.

Farnborough. Weitere Großaufträge werden für den europäischen Flugzeugbauer und seinen US-Rivalen in den kommenden Tagen wohl folgen. Insgesamt wird auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in der Nähe von London aber mit schwächeren Geschäften als in den Vorjahren gerechnet.

Der rasant gestiegene Ölpreis, die Finanzkrise und schwächere Konjunkturprognosen für weite Teile der Welt machen den Airlines das Leben schwer. Vor allem in Europa und den USA stiegen die Preise für Flugtickets, viele Anbieter kämpfen ums Überleben. Dagegen investieren Staaten im Nahen Osten und der Golfregion, die als Förderer vom hohen Ölpreis profitieren, in ihre Flotten.

Der größte Einzelauftrag ging gestern an Airbus: Die Airline Etihad aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bestellte bei der Tochter des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS 55 Maschinen mit einem Listenwert von elf Milliarden Dollar. Dabei geht es um 25 Mittelstreckenflieger vom Typ A350, 20 vom Typ A320 und zehn für den Riesen-Airbus A380.

Die staatliche saudi-arabische Fluglinie bestellte acht Maschinen des Typs A330. Die Jets haben nach Listenpreisen einen Wert von 1,6 Milliarden Dollar. Airbus-Verkaufschef John Leahy geht davon aus, das sein Unternehmen bis zum Abschluss der Flugschau insgesamt mehr als 200 Maschinen verkauft haben wird. Wegen der hohen Treibstoffpreise versucht Airbus, den A380 ins Rampenlicht zu rücken. Dieser ist sparsamer als viele Vorgängermodelle.

Auch Boeing erhielt einen Großauftrag von Etihad. Die Fluglinie bestellte 35 Maschinen des neuen Vorzeigemodells 787 Dreamliner sowie zehn Jets vom Typ 777. Die Orders haben nach Listenpreisen einen Wert von mehr als neun Milliarden Dollar. Der erste Dreamliner soll im dritten Quartal 2009 ausgeliefert werden. Zudem bekam Boeing Bestellungen für 50 Flieger des Typs 737 aus Dubai. Diese sollen an FlyDubai gehen und haben einen Listenpreis von knapp vier Milliarden Dollar.