Der wahre Fischmarkt in Hamburg ist nicht der, zu dem die Touristen am Sonntagmorgen pilgern. Es ist der, der wochentags in den Hallen der Fischmarkt Altona GmbH an der Großen Elbstraße 137 stattfindet. Zur Hauptverkaufszeit zwischen vier und fünf Uhr morgens treffen hier Großhändler, Einzelhändler und Gourmetköche aufeinander. Rotbarsch, Seelachs, Hering und viele Exoten wechseln gleich kistenweise den Besitzer. 50 000 Tonnen Fischprodukte werden Jahr für Jahr umgeschlagen, wie Geschäftsführer Hartwig Sommerfeld erzählt. Aus der Elbe kommt dabei so gut wie gar nichts mehr nach Hamburg, sondern per Lkw oder Flugzeug aus allen Teilen der Welt.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch ist in Deutschland von 11,2 Kilogramm im Jahr 1970 auf 16,4 Kilogramm 2007 gestiegen, so der Bundesverbands der deutschen Fischindustrie und des Großhandels.

Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands mit Fisch ist seit 1970 von 90 auf 24 Prozent gesunken.

Während die deutsche Fischereiflotte nahezu bedeutungslos geworden ist, stellt die fischverarbeitende Industrie in der Bundesrepublik noch immer einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Der Umsatz der Branche lag im vergangenen Jahr bei rund 2,3 Milliarden Euro.

Hinter dem Marine Stewardship Council (MSC) verbirgt sich ein Siegel, das auf Fische aus nachhaltiger Fischerei hinweist. Das Zertifikat garantiert, dass nicht mehr Fische gefangen werden als gleichzeitig auch nachwachsen. Es wird von Umweltschutzorganisationen wie dem WWF empfohlen. Zu den Unternehmen, die das MSC-Siegel bei einem Teil ihrer Produkte verwenden, gehören Iglo, die Deutsche See, Bofrost und Friedrichs sowie eine Reihe von Handelsketten. Eine komplette Übersicht findet sich auf www.msc.org

Acht Pazifikinseln haben beschlossen, den Fang von Thunfisch in ihren Gewässern für Ausländer drastisch einzuschränken. Kiribati, Tuvalu, die Solomonen und andere betrachten den Thun vor ihren Stränden künftig als ihr Eigentum. Der Beschluss dürfte drastische Konsequenzen für die Weltmarktpreise haben: Rund 60 Prozent des Thunfischs, der auf die Tische der Welt kommt, stammen von hier - ein Warenwert von schon jetzt drei Milliarden Dollar im Jahr.