Berlin/Bremen. Verbraucher müssen sich erneut auf höhere Preise für Lebensmittel einstellen. Deutschlands größtes Molkereiunternehmen Nordmilch setzte auf Großhandelsniveau bereits um bis zu 18 Prozent höhere Preise für Käse durch, auch bei Butter seien in den kommenden Wochen höhere Preise zu erwarten, teilte das Unternehmen mit. Wie die Milchpreise sich entwickelten, sei hingegen noch nicht klar. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) will noch in dieser Woche auf Spitzenebene mit Biobauern und Molkereien zusammentreffen, um Lösungsmöglichkeiten im Milchstreit auszuloten.

Unterdessen rechnet der Bundestags-Agrarausschuss allgemein mit steigenden Lebensmittelpreisen, allerdings nicht mehr in so drastischem Ausmaß. "Für die deutschen Verbraucher ist zu erwarten, dass die Anstiege moderat verlaufen", sagte die Ausschussvorsitzende Ulrike Höfken. Langfristig kommt Entwarnung von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die OECD rechnet damit, dass die Nahrungsmittelpreise zwar bis 2017 weltweit über ihrem historischen Niveau bleiben. Sie blieben aber deutlich unter den derzeitigen Höchstständen.