Kommentar

Dass das "Geiz ist geil"-System nicht so ohne Weiteres für die Apotheken gelten kann, ist nachvollziehbar. Schließlich geben viele der Apotheker nicht nur Medikamte ab, sie beraten über Nebenwirkungen, messen Cholesterin- und Blutdruckwerte und mischen Tinkturen, die nicht so ohne Weiteres zu kaufen sind. Diese Leistungen kosten Geld und müssen bezahlt werden.

Dennoch: Über Jahrzehnte waren die rund 21 500 Apotheker in Deutschland in einem geschützten Raum. Die Preise für frei verkäufliche Arzneien waren so kalkuliert, dass keiner ein Interesse daran hatte, an dem für alle profitablen System zu rütteln. Doch jetzt herrscht mit den neuen Anbietern, die neben dem Internet auch in der Filiale preisgünstig sind, noch mehr Transparenz auf dem Markt. Der Kunde kann schnell vergleichen und seine Apotheke wechseln. Der Apotheker kann nur mit attraktiven Zusatzangeboten und seiner Preispolitik gegensteuern. Der Wettbewerbsgedanke hat dann endlich den Arzneimittelmarkt erreicht.