Kommentar
Die grenzenlose Freiheit des Einkaufens hat nicht lange gedauert. Keine drei Monate, nachdem der Ladenschluss wochentags in Hamburg freigegeben wurde, rudern einige große Ketten wieder zurück und verkürzen ihre langen Öffnungsabende um eine Stunde. Dieser Rückzug mag zwar vom einen oder anderen Kunden bedauert werden, aber er sollte nicht dazu führen, dass sich jene bestätigt fühlen, die weiterhin staatlich reglementierte Öffnungszeiten wollen.
Der Rückzug beweist, dass die Ladenschluss-Freigabe funktioniert. Die Geschäfte sind nur dann offen, wenn der Kunde dies auch durch Einkäufe belohnt. Eine grenzenlose Öffnung wäre genauso ein ökonomischer Schwachsinn wie die früher vorgeschriebenen Zeiten. Das neue Gesetz gibt einen Rahmen vor und engt nicht ein. Das zeigt das Beispiel der Lebensmittelketten, die wochentags jetzt von acht bis 22 Uhr offen sind - weil die Kunden kommen und Umsatz bringen.