Dungeon: Zentrale in Hamburg wird gestärkt. Expansion geplant.

Hamburg. Europas größter Betreiber von Freizeitattraktionen, Merlin Entertainments, stärkt seine Deutschland-Zentrale in Hamburg. Der Konzern, der in der Speicherstadt die Gruselshow Hamburger Dungeon betreibt, verwaltet künftig von Hamburg aus auch sechs der bundesweit sieben Sea-Life-Aquarien. "Dadurch werden über die Hamburger Holding rund 35 Millionen Euro Jahresumsatz gemacht, mehrere Millionen Euro fließen jährlich in die Kassen der Finanzbehörde", sagt Merlin-Entertainments-Deutschland-Chef Johannes Mock dem Abendblatt.

"Wir fühlen uns in Hamburg sehr wohl, auch mit der Handelskammer und den Behörden klappt die Zusammenarbeit prima", sagt Mock, der das Hamburg Dungeon als Projektleiter aufgebaut hat. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 330 Mitarbeiter in Deutschland, davon rund 60 in Hamburg. "Die Entscheidung der Merlin Entertainments Group, Hamburg zum Hauptquartier für seine unternehmerischen Aktivitäten zu machen, ist ein außerordentlicher Gewinn für unseren Wirtschaftsstandort", begrüßt Günter Dorigoni von der Handelskammer die Nachricht des Konzerns.

Das Unternehmen, das mit Anbietern wie der Tussauds Group (Madame Tussauds, Heide Park Soltau) oder dem Europapark Rust konkurriert, ist auf Wachstumskurs. "Innerhalb von fünf Jahren haben wir den Umsatz in Europa vervierfacht, den Gewinn verachtfacht", betont Mock. "Die Umsatzrendite ist zweistellig." Binnen Jahresfrist sollen allein in Deutschland zwei neue Aquarien eröffnet werden - in Königswinter und München. "Auch mit der HafenCity in Hamburg stehen wir in Kontakt", sagt Mock. Dazu sind drei weitere Dungeons geplant: in München, Berlin und Köln. "Das Konzept funktioniert überall wo es Städte mit Geschichte und viel Tourismus gibt", sagt Mock, der künftig auch die europaweite Expansion des Konzerns vorantreiben soll. Neben Aquarien und Gruselshows soll es auch Wissenschaftsparks (Earth Explorer) mit Vulkanen und Tornados sowie aufwendig gestaltete Minigolfanlagen (Adventure Golf) geben.

Nach der Übernahme von Merlin Entertainments durch den Investor Blackstone für 153 Millionen Euro wird das Wachstum "noch aggressiver" vorangetrieben", ist Mock überzeugt: "Zwei bis drei neue Standorte pro Jahr werden es schon sein." Blackstone wolle zudem die vier Legoland Parks in Europa übernehmen. "Wir wären höchst erfreut, wenn das klappt", sagt Mock.