Mannheim. Die konjunkturellen Erwartungen in Deutschland sind weiterhin schwankend. Nach der Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ist der Index der Konjunkturerwartungen im April zum Vormonat kräftig um 16,2 auf 20,1 Punkte zurückgegangen. Nach dem Einbruch rechnen die Wirtschaftsforscher nun mittelfristig mit einer leichten Abschwächung der Konjunkturerholung. Als Grund für das starke Abfallen des ZEW-Barometers nannte Präsident Wolfgang Franz den enttäuschenden Auftragseingang, der bislang noch keine Trendwende zu einem nachhaltigen Aufschwung in Deutschland signalisiere.

Die Volkswirte von Allianz und Dresdner Bank sehen die deutsche Wirtschaft 2005 indes leicht im Aufwind. Es gebe "gemäßigte Zuversicht für eine Konjunkturerholung", sagte Chefvolkswirt Michael Heise in Frankfurt. Wegen eines enttäuschenden Jahresbeginns senkten die Analysten allerdings ihre Wachstumsprognose für 2005 von 1,4 auf 0,8 Prozent. Für 2006 erwarten die Ökonomen in Deutschland 1,8 Prozent Wachstum.

Der deutsche Mittelstand sieht seine Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung gefestigt. Nach einer in Frankfurt veröffentlichten DZ-Bank-Umfrage erwarten 38 Prozent der Unternehmen in den nächsten sechs Monaten bessere Geschäfte. Im Herbst waren es noch 37 Prozent. Dagegen befürchten rund 13 Prozent der 1500 befragten Unternehmen eine negative Entwicklung, im Herbst 2004 hatten sich noch 14 Prozent der Befragten pessimistisch geäußert.