Auch während der österlichen Feiertage gehen bei der Warenhauskette Hertie die Verhandlungen über eine Rettung des insolventen Unternehmens weiter. Der Insolvenzverwalter weist Presseberichte zurück, nach denen es ohne neuen Investor bald vor dem Aus steht.

Essen. Auch während der Ostertage sucht Hertie weiter nach Lösungswegen: Das teilte Insolvenzverwalter Biner Bähr am Donnerstag in einem internen Schreiben der Belegschaft mit. Die Mitarbeiter würden sofort informiert, wenn es neue Entwicklungen gebe, heißt es in dem Rundschreiben.

Hintergrund sind Presseberichte, nach denen Hertie kurzfristig vor dem Aus stehen könnte, wenn nicht schnell ein Investor präsentiert werden kann. Ein Sprecher Bährs wies zurück, dass Lieferanten auf Distanz gehen. "Natürlich wird weiter eingekauft." Der Insolvenzverwalter sei verpflichtet, den ordentlichen Geschäftsbetrieb in den verbliebenen 54 Filialen des Unternehmens aufrecht zu erhalten.

Das Essener Amtsgericht hatte Anfang März das Insolvenzverfahren für die Warenhauskette mit bundesweit 2800 Beschäftigten eröffnet. Für 19 Warenhäuser hatte das Unternehmen bereits Mitte Februar das Aus verkündet. Eine klare Aussage über einen Fortbestand der Kette hatte Insolvenzverwalter Bähr mehrfach vertagt.

Laut Bähr waren die überhöhten Mietforderungen des britischen Immobilieneigentümers, Dawnay Day Mercatoria Acquisitions BV, das Hauptproblem der Warenhauskette. Vor kurzem hatte der Eigentümer angekündigt, demnächst elf seiner Häuser verkaufen zu wollen.