Die Tage von Hertie in Elmshorn - sie scheinen gezählt. Das Gebäude der insolventen Kaufhauskette am Alten Markt steht kurz vor dem Verkauf. Laut...

Elmshorn. Die Tage von Hertie in Elmshorn - sie scheinen gezählt. Das Gebäude der insolventen Kaufhauskette am Alten Markt steht kurz vor dem Verkauf. Laut Christoph Meyer von Atisreal, der die Hertie-Immobilien bundesweit vermarktet, besteht für die Standorte Elmshorn und Schleswig ein Vorvertrag mit einem Investor. Demnach plant die in Niedersachsen beheimatete Projektentwicklungsgesellschaft, die Filialen umzubauen und kleinteiligen Einzelhandel anzusiedeln. "Ein Kaufhaus wird es dort nicht mehr geben", so Meyer weiter.

Hertie in Elmshorn hat 70 Mitarbeiter. Wie berichtet, musste der in Essen beheimate Warenhauskonzern im Juli 2008 Insolvenz anmelden. Ein erhoffter neuer Investor fand sich bisher nicht. Die Immobilien gehören wiederum einer Tochtergesellschaft des britischen Hertie-Eigentümers. Sie ist ebenfalls insolvent, so dass die Gebäude verkauft werden.

"Im Fall Elmshorn rechne ich Ende April mit einem Vertragsabschluss", so Meyer weiter. Zurzeit laufe eine Prüfphase. So werde das Gelände auf Altlasten untersucht, die Bausubstanz unter die Lupe genommen sowie die erteilten Baugenehmigungen einer Prüfung unterzogen. Meyer: "Die neuen Besitzer wollen wissen, woran sie sind. Das ist bei einem Geschäft in dieser Größenordnung üblich." Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die ursprüngliche Forderung soll im hohen einstelligen Millionenbereich gelegen haben.

"Bei uns hat sich der Interessent noch nicht gemeldet", so Elmshorns Wirtschaftsförderer Thomas Becken. Die Stadt kämpfe nach wie vor für einen Erhalt ihres Kaufhauses - gemeinsam mit den Bürgermeistern der vier anderen Hertie-Standorte in Schleswig-Holstein. Laut Becken soll es in Kürze ein Treffen mit dem Hertie-Insolvenzverwalter, dem bisherigen Eigentümer, dem Immobilienvermarkter Atisreal und Wirtschaftsminister Jörn Biel geben.